Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 66, 1910)

Hier sei THüracH’s Einteilung des Stubensandsteins in Zonen 
erwähnt, als Analogon zu seiner Zoneneinteilung des Keupers über- 
haupt. Er schreibt darüber (III S. 47): 
„Für die Entwicklung des unteren Burgsandsteins, der Held- 
burger Stufe und des Steinmergelkeupers lassen sich dann vier all- 
mählich ineinander übergehende Zonen unterscheiden, nämlich: 
1. Eine Randzone zunächst dem Gebirge mit grobkörnigen Sand- 
steinen und Gerölllagen, wesentlich Land- bezw. Süßwasser- 
(Fluß-)bildung (in der Gegend von Nürnberg und Gunzenhausen, 
Bodenwöhrer Becken); 
eine sandige Zone an der Küste mit (noch näher festzustellender) 
Dünenbildung und Überflutung und Einebnung durch das Meer 
(im Steigerwald und in den östlichen Teilen von Württemberg); 
eine meerische Zone an der Küste mit vorwiegend tonig- 
mergeligem, untergeordnet sandigen Sedimenten, mit häufiger 
Eintrocknung des Meereswassers und Salzabscheidung, Held- 
burger Stufe (in den Haßbergen, im nordwestlichen Steiger- 
wald, bei Hall, Gmünd und in den Löwensteiner Bergen); 
Die eigentliche meerische Zone im Steinmergelkeuper, mit 
mergelig-dolomitischen Sedimenten und einzelnen fossilreichen 
Bänken (Ochsenbachschicht, oolithische Bank), mit seltener 
Salzabscheidung (im Stromberg, im nördlichen Baden, in der 
Rheinpfalz, in Elsaß-Lothringen, Luxemburg und in der Eifel, 
bei Göttingen und an der Weser).“ 
THöracH nimmt danach vom Kieselsandstein bis zum obersten 
Stubensandstein eine im großen ganzen in den einzelnen Zonen sich 
gleichbleibende Fazies an. Dieser Anschauung kann ich mich nicht 
anschließen. Ich glaube vielmehr als Erklärung für den Fazies- 
wechsel innerhalb des Stubensandsteins im weiteren Sinne annehmen 
zu müssen, daß auch während der Periode der Bildung der weißen 
Keupersandsteine oszillierende Bewegungen des Meeres in größerem 
Umfang stattfanden. Aus meinen folgenden Ausführungen und aus 
dem beigegebenen Profil (siehe S. 43) und der Karte (siehe S. 40) 
wird die Verschiedenheit meiner Auffassung von der THüracH’s her- 
vorgehen. Mit meiner Annahme von Oszillationen stimmt überein, 
daß Salzabscheidung, die ich, soweit sie im Kieselsandstein und 
Stubensandstein nachgewiesen ist, für Bildungen in Mulden am Strande 
betrachte, im Kieselsandstein bereits bei Tübingen und Stuttgart, im 
Stubensandstein aber erst im Stromberg beobachtet wurde, während 
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