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Buntsandsteinboden führt, von ganz besonderer Bedeutung‘, und
durch ihn erklärt es sich, daß die eigentliche Ortsteinbildung auch
nur in seinem Gebiete und nicht im oberen und unteren Sandstein
vorkommt. Wie das Eisen, so werden auch die übrigen leichter
löslichen Stoffe, wie Kali, Kalk, Magnesia und Phosphorsäure, in die
unteren Schichten geführt und dortselbst ausgeschieden. Wir haben
es demnach bei der Ortsteinbildung mit vier charakteristischen
Schichten zu tun, erstens der Rohhumusschicht, zweitens der ver-
witternden und ausgewaschenen Schicht, die als Bleisand wegen
ihrer hellen Färbung benannt wird, drittens der Schicht, in welcher
die Ausscheidung stattfindet, dem ÖOrtstein, und viertens, wenn man
will, der unter diesem befindlichen normalen, von den genannten
Einflüssen unberührten Schicht.
Ein solches typisches Profil für den mittleren Buntsandstein
schildern ScHmmpt und Rau vom „Heinzelbergsträßle“ im östlichen
Schwarzwald. „Unter einem lichten, über 100jährigen Mischbestand
von Forchen und Fichten breitet sich die bekannte Bodendecke des
Schwarzwaldes aus: Heidekraut, Heidelbeerstauden , Adlerfarn und
Moos. Solche Stellen des Waldes bezeichnet der Einheimische als
hardtig. Im wesentlichen aus abgestorbenen Teilen dieser Pflanzen,
daneben auch aus den abgefallenen Nadeln, Zweigen, Zäpfchen und
Rindefetzen der Bäume setzt sich eine 10—20 cm dicke dunkel-
braune Rohhumusschicht zusammen, welche gegen unten weiße Sand-
körner beigemischt enthält. Darunter folgt eine 20-—45 cm mächtige
lockere, ziemlich reine Sandschichte von ausgesprochen weißgrauer
Farbe mit nur wenig rötlicher Tönung, Hierunter, also in einer
Tiefe von 40—60 cm, ändert sich plötzlich die Farbe und Festigkeit
des Bodens vollständig. Es kommt eine 20—50 cm umfassende
rostrote bis rostbraune Lage von steinhart verkittetem Sandschutt,
welcher nach der Tiefe allmählich an Härte abnimmt. Auch die
Farbe ändert sich von oben gegen unten aus ihrem tiefen Rostrot
in ein weniger auffallendes Braunrot und geht schließlich nach etwa
“4 bis 1m in die mehr rosarote ursprüngliche Farbe des Buntsand-
steinschuttes über.“ ?
Die Mächtigkeit der Bleisandzone beträgt nach K. REGELMANN 3
im Schwarzwald im Gebiet des mittleren Buntsandsteins 30—60 cm,
kann jedoch auch mitunter bis auf 80 und 100 em anwachsen. Die
‘ Vergl. Regelmann, Erl. zu Bl. Obertal-Kniebis. S. 138.
“Schmidt und Rau, Erl, zu Bl. Freudenstadt. 3, 76.
* Vergl. K, Regelmann, Erl. zu Bl. Obertal-Kniebis.