Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

ıl 
sog. Nährstoffauszüge, welche sich stets auf Feinboden unter 2 mm 
Durchmesser beziehen. 
Si0, . 
Al, 0, 
Fe, 0, 
CaQO . 
MgO . 
KO. 
Na,0 . 
P,0s . 
So, 
Gestein 
0,3458 g’ 
0,2921 , 
0,7577 , 
0,0145 , 
0,0290 „ 
0,0738 
0,1165 , 
0,0166 „ 
0.0404 _ 
Boden 
1,3647 g' 
1,0629 „ 
0,9120 , 
0,0135 „ 
0,0779 
0,1792 „ 
0,2566 
0,0451 „ 
0.0644 
Aus diesen Zahlen ergibt sich für SiO,, CaO, P,O;, MgO 
und SO, eine relative, zum Teil nur ganz geringe Anreicherung im 
Verwitterungsboden. Für Kieselsäure erklärt sich dieses Verhalten aus 
der chemischen Beschaffenheit der doch wohl hauptsächlich als Quarz 
vorhandenen Substanz von selbst. Kalk und Phosphorsäure, welche 
hauptsächlich in der Form des Apatits zugegen sind, werden von kohlen- 
säurehaltigem Wasser immerhin gelöst, denn nach Bıscsor bringen 
10000 Teile kohlensäurehaltiges Wasser 1,036 Teile nach WiLL1AMs doch 
nur 0,71 Teile Apatit in Lösung?, aber eine Auswaschung der 
Phosphorsäure tritt dennoch nicht ein, weil dieselbe, sobald sie ge- 
jöst, mit dem reichlich vorhandenen Eisen zu Eisenphosphat umge- 
setzt wird. Da der Phosphorsäuregehalt den Gehalt an Kalk im 
Gestein wie Verwitterungsboden beträchtlich übersteigt, das Mengen- 
verhältnis für CaO zu P,O, im Apatit jedoch fast das gleiche ist, so 
ist anzunehmen, daß ein Teil der Phosphorsäure an irgend einen anderen 
Körper, wahrscheinlich Eisen, gebunden sein muß. Hiermit stehen 
die in Salzsäure löslichen Anteile von Kalk und Phosphorsäure im 
Gestein im Einklang. Die weit größere Löslichkeit der Kieselsäure 
im Verwitterungsboden läßt unmittelbar auf die Zersetzung der 
gering vorhandenen Silikatmengen schließen, was eine weitere Be- 
stätigung durch die Abnahme von Kalk und Natron im Verwitterungs- 
boden, sowie deren Löslichkeit in Salzsäure findet. Der Austritt 
dieser beiden Substanzen erfolgte in der Weise, daß Kali stärker 
als Natron beeinflußt wurde. Auch die Löslichkeit der Tonerde 
deutet auf diesen Vorgang hin, während die Verminderung des Ton- 
erdegehaltes im Boden wohl auf eine mechanische Fortschaffung 
* Summe von Salzsäure- und karbonatlöslicher SiO,, für erstere wurden 
allein gefunden 0,0297 bezw, 0,0647 g. 
2? Vergl. J. Roth: ‚Allgemeine und chemische Geologie.“ BA. I 8. 57.
	        

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