Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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Talungen der Buntsandsteingebiete beobachten läßt und die Ursache für 
die Bildung.zweier so weit voneinander abweichender Bodenarten aus 
ein und demselben Muttergestein ist. Die Beschaffenheit dieser Lehme 
ist stets die des Zements, also eine sandige; eisenreiche_Tonmasse '. 
Ferner sei an dieser Stelle die Aufmerksamkeit auch auf die 
namentlich im mittleren Buntsandstein und dort wiederum vor- 
wiegend in der geröllfreien Zone durch ihr Gesteinsmaterial hervor. 
gerufenen Schuttböden gelenkt. Diese Böden unterscheiden sich 
meist von ihren analogen, anstehenden Primitivböden durch Tief- 
gründigkeit und Lockerkeit und durch einen höheren Humusgehalt. 
Da sie sich mit Materialien anderer Gesteine vermengen, indem sie 
Böden anderer Herkunft verdecken, so bilden sie oftmals Misch- 
böden, deren Charakter in dieser oder jener Richtung stark modi- 
fiziert wird. In der Hauptsache bleibt jedoch die durch die petro- 
graphische Zusammensetzung der überlagernden Gesteinsschicht be- 
dingte Natur gewahrt. Es würde selbstverständlich zu weit führen, 
alle die hierdurch möglichen Formen nur annähernd zu betrachten. 
Durch die fortschaffende und denudierende Tätigkeit der Flüsse 
wird das an den Hängen der Berge verwitternde und dadurch ab- 
gesonderte Gesteinsmaterial einer weiteren Aufbereitung unterworfen, 
wodurch ebenfalls neue Bildungen, wie Schotterböden, Sand- und 
Tonmassen aus dem Gestein entstehen, die sich je nach den wech- 
selnden mechanischen Bedingungen an die hierfür günstigen Stellen 
des Flußlaufgebiets absetzen. Aber eine Unterscheidung all dieser 
Gebilde in Beziehung auf ihr geologisches Alter, sowie auch vom 
Gehängeschutt einerseits und austretendem Primitivboden anderer- 
seits ist bei der Gleichartigkeit des Gesteinsmaterials in den Bunt- 
sandsteingebieten meist nicht durchführbar”. „Daß“ aber „die Ver- 
witterung der Felsmassen schon zur Diluvialzeit stattgefunden hat 
und massenhaften Sandschutt und Felsblöcke über die Gehänge aus- 
gebreitet hat, ist nicht zweifelhaft. Aber die Unterscheidung dieses 
Gehängeschuttes von den Verwitterungserzeugnissen der Gegenwart 
ist untunlich 8.“ 
* Vergl. Leppla: „Die Westpfälzische Moorniederung.“ Sitzungsber, der 
K. B. Akad. d, Wiss, München 1888, 
* Vergl. bezüglich der Schuttböden etc, Erl. z. geol, Spez.-Karte von Baden 
Bl. Neckargemünd S. 96 und Mosbach S. 38, von Württemberg Bl. Freudenberg 
S, 91 und Bücking: „Der nordwestliche Spessart“ S, 199 und ferner v. Koenen: 
„Über Abhangsschutt und Diluvium.“ Jahrb, d. kgl. Preuß, geol, Landesanstalt 
1896, S, 136. 
3 Erl. z. Bl. Speyer a. Rh. 8. 62.
	        

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