Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

14 
Hiermit kommen wir zugleich zu den aus. den‘ Sandsteinen des 
mittleren Buntsandsteins hervorgehenden Böden selbst. Aus dem 
Vorhergehenden ist es. schon verständlich, daß es überwiegend: ziem- 
lich magere und trockene, .z. T. flachgründige, z. T. tiefgründige 
Böden sind, die die Formation zu erzeugen vermag. Namentlich 
ist dies der Fall, wenn die Schichten dem kieselig verkitteten Sand- 
steine entstammen, und ist dann ihr Nährstoffgehalt dementsprechend 
sehr gering. „Außerdem versinken die Niederschläge ‚recht rasch 
auf solchem Boden und einige Tage intensiver Besonnung. dörren 
ihn völlig aus... Auch die übermäßig winterliche: Nässe verschwindet 
auf diesem Boden, wie ihn der Hauptbuntsandstein und einzelne 
Schichtenreihen der unteren Stufe liefern, im Frühjahr rasch, so 
daß er sich früh erwärmen und. der Pflanzenwuchs auf ihm viel eher 
beginnen kann als auf anderen Bodenarten. Wenn er ausgetrocknet 
ist, so erwärmt.er sich nicht nur rasch unter dem Einfluß der 
Sonnenstrahlen, er kühlt sich dann in der Nacht auch rasch und 
tief ab, was einmal einen .reichlichen Taufall, dann aber auch Spät- 
fröste und Erfrieren der Pflanzen zur Folge haben muß. Dieser 
Boden ist also entschieden als ein dem Ackerbau sehr ‚ungünstiger 
zu bezeichnen !,“ 
Die im petrographischen Teil dargelegten Gesteinsunterschiede 
der einzelnen Glieder der mittleren Abteilung machen sich in der 
Beschaffenheit ihrer Böden ebenfalls hervorragend geltend. Die grob- 
körnigen Konglomerate? haben im allgemeinen die Neigung in 
größere Felsblöcke überzugehen oder. bei kieseligem festen Binde- 
mittel trotzen sie lange der Verwitterung, so daß sie sich als scharf 
markierte Bänke vom benachbarten Gestein abheben. Zerfallen sie 
jedoch, welche Eigenschaft mit Abnahme der Menge des Binde- 
mittels wächst, so liefern sie grobe, geröllreiche Kiesböden. 
Dieses gilt vorwiegend für das obere Geröllniveau,: das Hauptkonglo- 
merat. Doch nicht immer ist das Bodenbild der gerölleführenden 
Schichten ein solches, denn im Eck’schen Geröllhorizont® gestalten 
sich die Verhältnisse wesentlich besser, als Folge des. tonigen Binde- 
mittels und der in ihm oft auftretenden Tonbänke, so daß aus 
! Küster: 1 ©. 8, 81. 
* Vergl. Bück ing: „Nordwestl. Spessart“ S, 180. Luedecke „Boden- 
verhältnisse des Odenwaldes“ 8, 84. Erl, z. Bl. Neckargemünd S. 102, Erl. z. BL 
Obertal-Kniebis S. 130 u. 132 und Bl. Simmersfeld S. 41 u. 42, 
* Vergl. Erl. zur badischen Karte Bl. Königsfeld-Niedereschach und Bl. 
Triberg S. 39.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.