Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

28 
stimmung der Minerale der einzelnen Korngrößen (mit der Lupe), 
wie sie durch die Siebanalyse gewonnen wurden und ließ erkennen, 
daß mit der Abnahme des Korns die Auflösung des Sandgesteins in 
seine . Bestandteile: zunimmt. Denn es konnte festgestellt werden, 
daß in den Bodenteilen über 2 mm und zwischen 2 und 1 mm noch 
Sandsteinfragmente vorhanden sind, solche aber schon: in dem Anteil 
von 1—0,5 mm fehlen, so daß sich dieser Anteil als völlig auf- 
gelöster Sandstein erweist und daher der Hauptsache nach nur aus 
Quarzen besteht. Die noch kleineren Bodenteile setzen sich eben- 
falls lediglich aus Quarzsand zusammen und. unter 0,24 mm ließ 
sich eine deutliche: Trennung der Mineralfragmente mit der Lupe 
nicht mehr durchführen. Entsprechend der Dauer des Verwitterungs- 
prozesses konnte eine stärkere Beeinflussung. der Oberfläche der 
Sandstein- und Quarzfragmente durch die | Verwitterungsagentien 
wahrgenommen werden; was sich namentlich durch die Veränderung‘ 
ihrer Farbe, hervorgerufen durch die fortschreitende Oxydation der 
sie umhüllenden Eisenüberzüge oder Imprägnationen zu erkennen 
gibt. Während auch die Auflösung des Sandsteins in den, den 
tieferen Untergrund bildenden, Verwitterungsstufen vornehmlich der 
Korngröße 1—0,5 mm angehört, tritt sie im Obergrund, d. h. dem 
Ackerboden schon in derjenigen‘ zwischen 2 und 1 mm auf, wodurch 
gleichfalls die Stärke der Verwitterung hervorgeht, 
Die durch die mechanische Siebanalyse ermittelten Mengen der 
einzelnen Korngrößen der Bodenteile, welche an der Zusammen- 
setzung der Verwitterungsstufen sowie Böden teilnehmen, ergaben 
folgende Resultate. Doch dürfte aus ihren‘ Zahlen nur der eine 
Schluß berechtigt sein, daß eine wesentliche Veränderung innerhalb 
der Korngrößen der verschiedenen Stufen durch die Verwitterung 
nicht stattzufinden scheint, was in anbetracht des Gesteinsmaterials 
unseres Bodens auch verständlich ist: Die in der Tabelle teilweise 
stark differierenden Zahlen für entsprechende Korngrößen dürften 
durch die Menge des Anteils über 2 mm bedingt sein, wodurch eine 
Verschiebung des prozentischen Gehaltes der anderen Korngrößen 
verursacht wird '. 
‘ Es berechnen sich z, B. für den Anteil unter 0,24 mm bei Ausschluß 
der Steine (über 2 mm) prozentisch abgerundet auf ganze Zahlen, folgende 
Werte: Verw. Stufe I 831; II 36; III 30; gedüngter Boden 38 und 35; un- 
gedüngter Boden 31, so daß die feineren Bestandteile in ihrer Menge keine all- 
zugroßen Verschiedenheiten aufzuweisen haben.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.