Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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Von M. Scumpt und K. Rau! werden einige Einzelbestimmungen 
erwähnt, nämlich aus einer Mischprobe verschiedener Lagen, und zwar 
für K,O 3,9%, Na,O 0,7°o0 und P,O, 0,14%. Auch BRÄUHÄUSER 
hebt ganz besonders den hohen Phosphorsäuregehalt der Rötböden 
hervor, indem er darauf hinweist, daß 0,12% P,O, im Alpirsbacher 
Gebiet nnd 0,118 °% in den grünen Lagen des Aischfelder Röttons 
gefunden wurden”, Der reichliche Karbonatgehalt soll bis zu 25°%o 
im tieferen Untergrunde steigen. In solchen Fällen wie in der Analyse 
von Hı_cer handelt es sich dann aber wohl um Rötmergelböden. 
Diese letzteren liefern ebenfalls einen roten zähen Ton- oder 
Mergelboden, dessen Kalkgehalt jedoch meist zum größten Teil aus- 
gelaugt ist. Vermöge dieser letzteren Beschaffenheit ist er zwar 
günstiger, leidet jedoch auch an der schweren Bearbeitung“®. Die 
Verwitterung löst dieses Gestein zunächst ebenfalls zu kleinen Bröck- 
chen auf, und wir sehen den schon oftmals beschriebenen Vorgang 
der weiteren Aufbereitung sich gleichartig vollziehen. Daher können 
wir uns hier kurz fassen und auf die Verwitterung der Karbonat- 
gesteine verweisen. 
Es mag aber auf eine Tatsache noch ganz besonders hin- 
gewiesen sein, nämlich darauf, daß dort, wo die Gesteine des oberen 
Buntsandsteins , wie Tone, Mergel, Gipse, Dolomite, nicht schon 
natürlich eine Melioration des Buntsandsteinbodens vornehmen, sie 
zu einer solchen künstlich ausgiebig verwandt werden. So wird der 
Rötton in der Gegend von Osnabrück* mit Stallmist auf den Dung- 
stätten vermengt und auf die Sandfelder gebracht. In Baden wird 
er auch zur Melioration der stark steinigen Böden des Muschel- und 
Wellenkalkes benutzt®. Dasselbe gilt im westlichen Württemberg 
für die Böden des mittleren Buntsandsteins® und ebenso in Hessen, 
wie überhaupt in allen denjenigen Gebieten, in denen der ton- und 
kalkarme mittlere Buntsandsteinboden vorwiegt‘. In Unterfranken 
wird er auch sogar mit Vorliebe zur Melioration der Weinberge ver- 
ı Vergl. Er]. zu Bl. Freudenstadt. S. 88. 
* Vergl. Erl. zu Bl. Schramberg, S. 102, 
+ Vergl. R. Wagner: „Die Formation des Buntsandsteins und Muschel- 
kalks bei Jena.“ 1887, S. 7. 
* Vergl. H, Fisse, 1. c. S. 33 und Jahresber, a. Gebieten d. Agr.-Chem. 
7374, S. 11. 
5 Vergl. Erl. zu Bl. Mosbach in Baden, 5. 9. 
Vergl. Erl. zu Bl. Frendenstadt, S. 88, 
Vergl. Wahnschaffe: „Die agrogeologische Bodenaufnahme:‘“ Arb. 
A, Deutsch, geol. Ges. Heft 36. S. 7 u. 8. 
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