Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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Wert zuzusprechen. Die Melanierung führt zu einer fast vollständigen 
Rückenverschwärzung bei conspersa und nur die vorderen Seitenteile 
des Brustschild bleiben ständig erhalten als gelbe bis rote Querbinden. 
Dieselbe Erscheinung wiederholt sich bei undulata mit der var. con- 
fluxa, bei romana mit der var. faitens, bei carrarana mit der var. 
pseudoaurita, d.h. durch Verschwärzung verschwindet bei all diesen 
Formen die helle Grundfarbe mehr oder-weniger vollständig, während 
die Brustschildseitenbinden von der Melanierung ganz oder 
doch fast ganz verschont bleiben. In der GI. aurita haben wir eine 
Art, bei welcher der Zustand der verschwärzten Varietäten 
der undulata-Gruppe ständig geworden ist und die Brust- 
schildseitenbinden sogar noch eine Vergrößerung erfahren haben. 
3. Variation der Telopoden und des 17. und 18. männ- 
lichen Beinpaares. 
Schon auf S. 121 des zoologischen Anzeigers 1909 (d. h. im 
36. Aufsatz) habe ich mich dahin ausgesprochen, daß die Glomeris- 
Telopoden bisher durchaus noch nicht so gründlich durchstudiert 
worden sind, um verschiedene über dieselben gefällte Aussprüche zu 
begründen, wonach sie bei den meisten Arten ganz übereinstimmend 
gebaut sein sollen. Richtig ist allerdings, daß im Rahmen meiner 
Untergattung Euglomeris eine Einförmigkeit im Bau der Telopoden 
herrscht, welche von der meist großen Mannigfaltigkeit im Bau der 
Gonopoden bei andern Gruppen der Tausendfüßler auffallend absticht. 
Unrichtig aber sind die Behauptungen, wonach diesen Telopoden 
bei EKuglomeris überhaupt kein systematischer Wert zukommen soll. 
Nachdem ich etwa 180 Präparate durchgesehen habe, bin ich zu 
einer andern Überzeugung gekommen. Insbesondere muß ich die 
hexasticha-Gruppe hervorheben, weil sie durch ihre Telopoden ganz 
deutlich ausgezeichnet und von den übrigen Glomeris unterschieden 
ist, zwar auch nicht durch ganz grobe Merkmale, wohl aber durch 
mehrere Eigentümlichkeiten, welche immer wenigstens teilweise an- 
getroffen werden. Wenn ich aber nachweisen konnte, daß man schon 
an den Telopoden mit Sicherheit jeden Angehörigen der hexasticha- 
Gruppe als nur zu dieser gehörend erkennen kann, so scheint mir 
das in einer so varlabeln Gruppe wie Euglomeris ein ebenso wichtiger 
Fortschritt zu sein wie die Sektio Stenopleuromeris, 
Anbei findet man die Telopoden der hexasticha-Gruppe erläutert 
durch die Abb. 1—3 und 13. Als charakteristisch hat also folgendes 
zu gelten: Der Tarsus ist gewöhnlich mehr oder weniger stumpf-
	        
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