30
Wert zuzusprechen. Die Melanierung führt zu einer fast vollständigen
Rückenverschwärzung bei conspersa und nur die vorderen Seitenteile
des Brustschild bleiben ständig erhalten als gelbe bis rote Querbinden.
Dieselbe Erscheinung wiederholt sich bei undulata mit der var. con-
fluxa, bei romana mit der var. faitens, bei carrarana mit der var.
pseudoaurita, d.h. durch Verschwärzung verschwindet bei all diesen
Formen die helle Grundfarbe mehr oder-weniger vollständig, während
die Brustschildseitenbinden von der Melanierung ganz oder
doch fast ganz verschont bleiben. In der GI. aurita haben wir eine
Art, bei welcher der Zustand der verschwärzten Varietäten
der undulata-Gruppe ständig geworden ist und die Brust-
schildseitenbinden sogar noch eine Vergrößerung erfahren haben.
3. Variation der Telopoden und des 17. und 18. männ-
lichen Beinpaares.
Schon auf S. 121 des zoologischen Anzeigers 1909 (d. h. im
36. Aufsatz) habe ich mich dahin ausgesprochen, daß die Glomeris-
Telopoden bisher durchaus noch nicht so gründlich durchstudiert
worden sind, um verschiedene über dieselben gefällte Aussprüche zu
begründen, wonach sie bei den meisten Arten ganz übereinstimmend
gebaut sein sollen. Richtig ist allerdings, daß im Rahmen meiner
Untergattung Euglomeris eine Einförmigkeit im Bau der Telopoden
herrscht, welche von der meist großen Mannigfaltigkeit im Bau der
Gonopoden bei andern Gruppen der Tausendfüßler auffallend absticht.
Unrichtig aber sind die Behauptungen, wonach diesen Telopoden
bei EKuglomeris überhaupt kein systematischer Wert zukommen soll.
Nachdem ich etwa 180 Präparate durchgesehen habe, bin ich zu
einer andern Überzeugung gekommen. Insbesondere muß ich die
hexasticha-Gruppe hervorheben, weil sie durch ihre Telopoden ganz
deutlich ausgezeichnet und von den übrigen Glomeris unterschieden
ist, zwar auch nicht durch ganz grobe Merkmale, wohl aber durch
mehrere Eigentümlichkeiten, welche immer wenigstens teilweise an-
getroffen werden. Wenn ich aber nachweisen konnte, daß man schon
an den Telopoden mit Sicherheit jeden Angehörigen der hexasticha-
Gruppe als nur zu dieser gehörend erkennen kann, so scheint mir
das in einer so varlabeln Gruppe wie Euglomeris ein ebenso wichtiger
Fortschritt zu sein wie die Sektio Stenopleuromeris,
Anbei findet man die Telopoden der hexasticha-Gruppe erläutert
durch die Abb. 1—3 und 13. Als charakteristisch hat also folgendes
zu gelten: Der Tarsus ist gewöhnlich mehr oder weniger stumpf-