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Zone bezeichnen können. Aus Westpreußen ist zwar Connexa an-
gegeben worden und auch von mir anfänglich nicht beanstandet‘.
Nachdem ich aber über die Beziehung der perplexa zur marginata
eine gründliche Untersuchung durchgeführt und auch die Verbreitung
der connexa näher kennen gelernt habe, zweifle ich nicht mehr, daß
die westpreußische connexa-Angabe auf die var. perplexa oder aber
überhaupt nur eine Entwickelungsform der marginata zu be-
ziehen ist. Aus Westpreußen habe ich auch ein einzelnes Stück der
GI. hexasticha aufgeführt‘. Es scheint also, daß die hexasticha der
Weichsel entlang nach Norden vorgedrungen ist, aber eine weitere
Verbreitung in der norddeutschen Tiefebene kommt ihr jedenfalls nicht
zu, da sie schon in Brandenburg und Pommern nirgends beobachtet
worden ist.
Das oberitalienisch-südalpine Zentralgebiet kommt
ganz besonders für die conspersa- und undulata-Gruppe in Betracht.
Da nun alle sechs Hauptgruppen hier vertreten sind, hier überhaupt
die meisten Eurypleuromeris-Formen heimaten und da der undulata-
Gruppe eine phylogenetisch-zentrale, der conspersa-Gruppe eine phylo-
genetisch-basale Bedeutung zukommt, so betrachte ich die ober-
italienisch-südalpinen Länder als den Entstehungs-
herd der Eurypleuromeri1s.
Nur die hezasticha-Gruppe ist hiervon auszunehmen, da
sie mit der Mehrzahl ihrer Formen auf die Karpathenländer
beschränkt ist, in diesen also offenbar schon frühzeitig eine von den
übrigen Eurypleuromeris getrennte Entwickelung durchgemacht hat.
Dieser getrennte Ursprung der hexasticha-Gruppe
einerseits und der sonstigen Eurypleuromeris andererseits wird auch
dadurch bestätigt, daß alle in Deutschland und Österreich vorkommen-
den k« xasticha-Formen einen mit Querrinne versehenen männlichen
Präanalschild besitzen, d. h. von den übrigen Eurypleuromeris-Formen
stärker abweichen, als andere, mehr östlich lebende Formen der
hexasticha-Gruppe.
Als die beiden hauptsächlichsten Ursprungsgebiete
der Eurypleuromeris betrachte ich also einerseits das südalpine-
nordapenninische, andererseits das karpathische. Beide ge-
meinsam aber bezeugen, daß die Glomeris im wesentlichen Gebirgs-
tiere sind, für welche das zertrümmerte Gestein eine besondere
Wichtigkeit hat, die so groß ist, daß nur wenige Formen (namentlich
1 Beiträge zur Fauna der Tucheler Heide, Jahresheft des westpreuß. bot.
7001. Ver. 1902/03. Danzig 1904, S. 79—82 Myriapoda.