„.d
Beim ersten Anblick schien mir das Stück zu Ammonites
Gümbeli OpreL (Paläontolog. Mitteilungen S. 159 und 197. Taf. 51
Fig. 5—"7) zu gehören, mit dem es auch das Lager in Weiß-Jura y
teilt. Es unterscheidet sich aber von Gümbeli in folgenden wesent-
lichen Punkten: Bei unserem Stück sind die kammartigen , schnei-
denden Zacken in der Medianlinie des Stückes gelegen, bei Gümbeli
treten sie abwechselnd nach rechts und links hinaus vor. Unsere
Zacken und Vertiefungen sind kleiner, wir haben 15 Zacken auf dem
Umgang, während OrrzL bei den seinigen 7—9 Ausbuchtungen ab-
bildet. Unser Stück hat zwei Reihen Knötchen auf der Seite, ge-
trennt durch eine seichte Furche, die typischen Gümbeli haben nur
eine Reihe Knötchen, die daneben viel kleiner sind; auch werden sie
gegen die Mundöffnung hin kleiner, während sie bei dem neuen
Stück umgekehrt gegen den Mund hin an Größe zunehmen. Aber
jedenfalls steht unser Stück dem Amm. Gümbeli nahe. Mit den
oben genannten Amm. cristagalli D’OrBIENY und pustulatus Rein. hat
es nur das Aussehen des Kammes gemein, das weitere Aussehen
wie auch das Lager — diese gehören zu Braun-S — trennt sie weit
von unserem Stücke.
Fundort: In einem faustgroßen Tonbrocken von Weiß-Jura /
(Zone des Ammonites tenuilobatus nach OrpPeL) an einem neu an-
gelegten Holzabfuhrweg am rechten (östlichen) Abhang des Ermstals,
unmittelbar oberhalb Urach (sogen. Kaiserweg am Rande des Waldes
Michelskappel), in Höhe von 520 m über N. N., 70 m oberhalb der
Talsohle.
Zu welcher Gruppe von Ammoniten ist das Stück zu zählen:
zu den Dorsocavaten QuEnSsTEDT’S (= Strigoceras QuENSTEDT) oder zu
den Canaliculaten (Ochetoceras Hauc)? Für die erste Gruppierung
spricht der kammförmige Rücken, für letztere die Rinne auf der
Seite, begrenzt von zwei Reihen Knötchen, von derer nach außen hin
gelegenen die gebogenen Rippen ausgehen (0%erös = Rinne). Wegen
der Ähnlichkeit mit Amm, Gümbeli, der in dem Petrefaktenverzeichnis
von EncGeu’s Wegweiser bei den Canaliculaten (Ochetoceras) ein-
rangiert ist (3. Aufl. S. 412), möchte ich mich für die Zuteilung zu
letzter Gruppe aussprechen und ich schlage vor, das Stück nach
seinem Fundort zu nennen Öchetoceras uracense.
Der Ammonit befindet sich jetzt im Kgl. Naturalienkabinett
in Stuttgart.