Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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ich 1886 zum letztenmal unsere Valvata mit anderen Mollusken 
sammelte; seither ist. dort die ganze Molluskenfauna im schmutzigen 
Wasser erloschen. 
11. Neritina fluviatilis L., oberhalb Lauffen zahlreich, bei 
Nordheim, Offenau, Gundelsheim, Neckarelz, Eberbach, Neckargemünd. 
Früher kam sie nach Mitteilungen von Herrn Storz im Mühlkanal 
von Ingersheim vor, wo wir sie zusammen vergeblich suchten. Auch 
diese Schnecke scheint unter dem Einfluß der Abwässer zu leiden. 
Unterhalb Eberbach, wo ein Bach aus dem Odenwald kalkarmes 
Wasser bringt, sitzt die Neritina zahlreich auf den Kieselsteinen 
der Mündung; aber alle Schalen der sonst im Neckar so reinen und 
deutlich gezeichneten Schnecke sind zerfressen und kalkig weiß. 
B. Acephala CUVIER, Muscheln. 
Die Najaden sind in den Buhnen jederzeit zu sammeln. Vom 
Hochwasser werden sie aufgehoben, an neue Wohnorte versetzt oder 
ans Ufer geworfen und dem Verderben preisgegeben. Eine weite 
Verfrachtung findet jedoch nach meinen Beobachtungen nicht statt, 
und die Individuen eines und desselben Fundortes haben immer ein 
eigentümliches und einheitliches Gepräge, das sich auf Größe, Form 
und Farbe erstreckt. 
Die oben (S. 361) zitierte Arbeit von Haas stellt die Formen 
für den Oberrhein fest, und eine Vergleichung des Neckarmaterials 
]äßt uns ohne weiteres erkennen, daß die Faunen sich in den charakte- 
ristischen Formen nahekommen. Der geographische Zusammenhang 
läßt es nicht anders vermuten. Auch die äußeren Verhältnisse, unter 
welchen die von Haas aufgestellten Formen zustande kommen, treffen 
für die entsprechenden Neckarformen in der Hauptsache so zu, wie 
Haas sie schildert, so daß wir wohl Konvergenzformen zu den 
Najaden des Rheins vor uns haben. In der systematischen Wertung 
jedoch glaube ich die Formen nicht so hoch stellen zu sollen, wie 
sie es im Hinblick auf ihre oft weitgehende Differenzierung zu ver- 
langen scheinen. Auch zur stärksten Abweichung führen Übergänge; 
Zwischenformen verbinden alle Extreme und nehmen die größte 
Individuenzahl für sich in Anspruch. 
1. Unio batavus Im. 
Die an Individuen reichste und variabelste Form erstreckt sich 
auch in den oberen Neckar. 
a) forma tynica des Neckars, Taf. V Fig. 6. Schale dick
	        
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