Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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und fest, regelmäßig gerundet, von gelblicher Grundfarbe mit oliv- 
braunen Zuwachsringen und grünen Radialstrahlen. Sie findet sich 
nicht gerade häufig in der Schleuse von Pleidelsheim und Besigheim, 
wo bei reichlichem Schlammgrund und der Zurückdrängung der Vege- 
tation eine mäßige, geregelte, vom Hochwasser nicht gestörte Be- 
wegung herrscht (vergl. jedoch oben S. 360 Anmerkung). 
po) forma hassiae Hass, Taf. VI Fig. 6; an denselben Orten 
wie der Typus, zuweilen aber auch in den Buhnen. Sie zeigt selten 
mehr die lebhaften Farben der voranstehenden Form, sondern ist 
gewöhnlich dunkel gelbbraun, wie die Bewohner des schwarzen 
Buhnenschlammes. Die Schloßzähne sind schwach und dünn, die 
Schale lang, gestreckt und ziemlich dünn, der Unterrand fast gerade 
und nur schwach eingebuchtet. 
c) forma seudoconsentaneus m., Taf. V Fig. 3. Wohl 
oder übel muß ich, wenn ich das von Haas begonnene System weiter- 
bauen und dabei folgerichtig verfahren will, der in Frage stehenden 
Form einen Namen geben. Ich wähle den gegebenen; denn seitdem 
RossMäsSsLER seinen consentaneus aus der Bottwar aufgestellt hat, 
spukt diese Form im Neckargebiet, in das sie ebensowenig herein- 
gehört, wie der Unio crassus Rerz ins Rheingebiet. Wenn aber je 
eine Neckarform auf den U. consentaneus Rssm. zu beziehen ist, dann 
ist es unsere forma c). Umriß, Richtung und Lage des Wirbels 
nahe dem Vorderrande täuschen einen consentaneus der Donauzuflüsse 
‚Oberschwabens vor. Die kräftigen Schloßzähne aber, das Vorkommen 
und der durch lückenlose Übergänge hergestellte Zusammenhang 
mit den batavus-Formen des Neckars weisen uns die Wege zur Ein- 
ordnung der in dieser Umgebung etwas fremdartigen Erscheinung. 
Wir haben es mit einem langgestreckten batavus zu tun, der analog 
der nächstfolgenden Form den Oberrand rundet, leicht nierenförmig 
wird und den Wirbel nicht mehr hervortreten läßt. Sie stammt 
aus den Buhnen. 
d) forma pseudocrassus Hass, Taf. V Fig. 7. Die schwere, 
dickschalige, oben stark abgerundete Form gehört dem fließenden 
Wasser an und ist im untern Neckar, von Eberbach abwärts, wenn 
die Buhnen nicht mehr im Zusammenhang mit dem Fluß stehen 
und leer sind, im Strombett zwischen den Steinen zu suchen. 
Die beiden letztgenannten Formen sind echte Reaktions- 
formen, pseudoconsentaneus im schlammigen, @seudocrassus im 
sandig-steinigen Grunde. Die erste geht aus der forma hassiae, die 
zweite aus dem Typus hervor.
	        
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