Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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spitze bis in den hintersten Winkel zwischen Ober- und Unterkiefer, 
wobei ich im ganzen etwa 100 Zähnchen zähle, von welchen 40 
auf den Oberkiefer, 60 auf den Unterkiefer fallen. Die Augenhöhle, 
mit einem Durchmesser von 38 mm, erscheint zwar groß, gliedert 
sich aber doch im ganzen den Verhältnissen bei anderen Exem- 
plaren an. Die ganze Orbita wird ausgefüllt von dem vollständig 
erhaltenen, aus 18 Schuppen bestehenden Scleroticaring, welcher 
gegenüber erwachsenen Tieren groß erscheint, was aber wohl in 
erster Linie auf den plattgedrückten KErhaltungszustand zurück- 
zuführen ist. Auffallend ist die starke Verknöcherung der Sclero- 
tica in dem Jugendlichen Stadium des Tieres, aber sie läßt sich 
ebenso auch bei den kleinsten Embryonen von No. 10460 unserer 
Sammlung nachweisen und beweist uns, daß dieses Merkmal der 
Ichthyosaurier schon ein sehr altes und fest konsolidiertes war. 
Während die Deckknochen des Schädels offenbar schon eine gute 
Verknöcherung aufweisen, was sich an der glatten Oberfläche und 
braunen Färbung bemerkbar macht, haben die Skeletteile des Hinter- 
hauptes eine licht schwammige Struktur, was, nach analogen Prä- 
paraten zu schließen, mit der geringen Verknöcherung zusammen- 
hängt. Ich versage es mir an dieser Stelle, näher auf den Aufbau 
des Schädels einzugehen, da ich dies auf eine spätere Gelegenheit 
in Verbindung mit einigen neuen Präparaten unserer Sammlung ver- 
schiebe, und kann mich auch bezüglich des übrigen Skelettes kurz 
fassen. 
Die Wirbelsäule ist bis auf geringe Verwerfung einiger 
Wirbel im Schwanzteile vollständig im Zusammenhang und bis zur 
äußersten Endigung erhalten, wobei ich 164 Wirbel zähle, was als 
eine auffallend große Zahl bezeichnet werden kann, aber wohl in 
erster Linie auf die vorzügliche Erhaltung und Präparation des 
Schwanzteiles zurückzuführen ist. Der Umstand, daß auch bei voll- 
ständig erwachsenen Exemplaren keine größere Anzahl von Wirbeln 
auftritt, weist darauf hin, daß mit dem Alter, im Gegensatz zu vielen 
anderen Reptilien, keine neuen Schwanzwirbel mehr angesetzt werden 
und daß nur ein allgemeines Größenwachstum eintritt. Atlas und 
Epistropheus scheinen noch nicht, wie beim erwachsenen Tiere, 
fest verwachsen, wenigstens liegt vor dem ersten typischen Wirbel- 
körper noch ein breiter, langer Wirbel, der aus einem basalen und 
zwei lateralen Stücken sich aufbaut, welche ich als die noch nicht 
verwachsenen unteren und seitlichen Stücke des Atlas deute. Nur 
die vordersten fünf Rippen sind ausgesprochen zweiköpfig, während
	        

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