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einziges anführen, einen Fall der Vererbung der Zuckerkrankheit
nach J. Großer‘. Hier besteht auf der rechten SeiteTder Tabelle
eine Belastung von beiden Eltern her, welche bekanntlich immer
als besonders ungünstig anzusehen ist“; aber doch werden nicht
alle Kinder von der Krankheit betroffen (Fig. 2).
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Fig. 2. Ein Fall der Vererbung der Zuckerkrankheit. Nach Grober,
Die Vierecke bezeichnen männliche Individuen, die Kreise weibliche, Die schwarzen Zeichen
bedeuten die erkrankten Personen.
Die Verschiedenheit der Kinder einer Familie läßt sich aus der
Chromosomentheorie erklären. Um dies verständlich zu machen,
muß ich aber etwas weiter ausholen, indem ich zeige, daß man be-
rechtigt ist, die Chromosomen als die Träger der Vererbung anzu-
sehen. Zum Beweis will ich zunächst an die schon lange bekannten
Tatsachen der Befruchtungslehre erinnern* und dann einige neue
Beobachtungen von BALTZER anführen.
Schon vor mehr als 30 Jahren erkannte man bei dem Studium
der Mitose — der typischen Teilungsweise der Kerne der vielzelligen
Tiere und der vielzelligen Pflanzen —, daß die Chromosomen im
'J. Grober, Die Bedeutung der Ahnentafel für die biologische Erblich-
keitsforschung. Archiv f, Rassen-Hygiene. 1. Jahrg. 1904.
* In einer früheren Schrift habe ich die beiderseitige Belastung vom Stand-
punkt der Chromosomentheorie genauer erörtert (H. E. Ziegler, Die Chromo-
somentheorie der Vererbung in ihrer Anwendung auf den Menschen... Archiv für
Rassenbiologie. 3. Jahrg. 1906. p. 806—810).
3 O0. Hertwig, Das Problem der Befruchtung und die Isotropie des Kies,
eine Theorie der Vererbung. Jenaische Zeitschrift 1884.
E. Strasburger, Neue Untersuchungen über den Befruchtungsvorgang
der Phanerogamen, Jena 1884,
A. Weismann, Die Kontinuität des Keimplasmas als Grundlage einer
Theorie der Vererbung. Jena 1885.
Th. Boveri, Das Problem der Befruchtung. Jena 1902,
0. Hertwig, Ergebnisse und Probleme der Zeugungs- und Vererbungs-
lehre. Jena 1905,
H. E. Ziegler, Die Vererbungslehre in der Biologie, Jena 1905.