Aus dem Tertiärbecken von Steinheim a. A.
Von F, Gottschick, Steinheim a, A.
Mit Taf, VII, 1 Kartenskizze und 7 Textfiguren,
Literatur:
Jooss, Carlo, Stuttgart: Beiträge zur Schneckenfauna des Steinheimer Ober-
miocäns. Diese Jahresh. 58, Jahrg. S. 3038.
Miller, Konrad, Prof, Dr., Stuttgart: Die Schneckenfauna des Steinheimer
Obermiocäns. Diese Jahresh. 56. Jahrg, S. 385;
ferner die in letzterer Abhandlung aufgeführte Literatur.
Am Westrande des Steinheimer Tertiärbeckens, am vorderen
Grot, und zwar am untersten Teile des Hangs, befinden sich Süß-
wasserkalke, die bisher als „Sylvana-Kalke, am Neuselhalderhofe“
bezeichnet worden sind. Ähnliche Kalke befinden sich auch am
untersten Teile des Hanges östlich der Hohen Steige. Es sind aber
keine Sylvana-Kalke, es kommt z. B. keine Helix sylvana KLEIN
darin vor, sondern Helix silvestrina Zıet. Die betreffenden Bildungen
enthalten in der Hauptsache dieselben Landschnecken wie die
Tertiärbildungen in der Pharion’schen, Kopp’schen und
Eder’schen Sandgrube, wie die Sprudelkalkfelsen auf dem
Steinhirt-Klosterberg und wie die übrigen Bildungen am
Rande des Tertiärbeckens, bloß die Wasserschnecken sind
anders gestaltet; es kommt in den untersten Kalken am vorderen
Grot (und an der Hohen Steige) außer anderen Planorbis-Arten
hauptsächlich Planorbis laevis KLEIN vor, während in den Sandgruben
usw. an seine Stelle Planorbis steinheimensis HıLGEnNDORF und seine
Abkömmlinge: Planorbis tenwis HILGENDORF, multiformis A. BRONN usw.
tritt. (Ich gebrauche nicht den Namen Carinifex für den Planorbis
tenwis, multiformis und oxystoma Kırın, da ich nicht daran zweifle,
daß letztere Formen aus dem Planorbis steinheimensis und dieser
aus dem Planorbis laevis hervorgegangen ist (siehe meine Ausfüh-
rungen bei Planorbis laevis). Der hiesige Planorbis multiformis usw.