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Escarpement) der Alb größer ist als am Südrande (der Lehnenseite).
Während zwischen Aalen und Königsbronn noch ein Gefälle von
1:47,44 = 2,11°%, bei Geislingen ein solches von 1:50 = 2%
herrscht, berechnet sich dasselbe zwischen Königsbronn und Heiden-
heim auf 1:87 = 1,15° und weiterhin wird es offenbar noch
flacher und lehnt sich im allgemeinen der schwachen Oberflächen-
neigung der Grenze des Tertiärs und Jura 1:120 = 0,8°% an.
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Fig. 1.
Ein Zunehmen des Gefälles gegen den Südrand hin konnte ich nicht
beobachten‘. Zweifellos war diese Neigung zur Zeit der miocänen
Meerestransgression eine viel geringere, wie ja überhaupt die Alb
als solche noch nicht bestand, sondern ein das Meeresniveau kaum
überragendes Flachland bildete. Nur so ist es zu erklären, daß wir
schon nahe dem Nordrand bei Schalkstetten (673 m ü. M.) und
Bräunisheim (665 m) auf die Küstengebilde in Gestalt einer zu
Geröll aufgelösten Jura-Nagelfluh stoßen. Bei Altheim (660 m) finden
wir schon die Ufergebilde des Meeres mit Austern und Pholaden
und bei Öllingen (521 m) und Rammingen (524 m) sind uns petre-
faktenreiche typische Muschelsandsteine erhalten. Die untere Grenze
des marinen Tertiärs liegt am Rande der Alb bei 520 m Höhe. Von
dort kommen wir herunter zur Donauebene, welche mit diluvialen
Gebilden eingedeckt ist, aber durch die zahlreichen Bohrungen
zwecks der Untersuchung der Wasserverhältnisse im vorigen Jahr
erschlossen wurde. Dabei ergab sich, daß die Kiese der Hoch-
terrasse nahe dem Albrand (bis etwa 1 km Entfernung) direkt auf
* Als Horizont für die Berechnung des Schichtengefälles darf in Er-
manglung tieferer Jurastufen nur die Grenze zwischen Jura und Tertiär ver-
wendet werden, nicht aber die zwischen Weißjura Epsilon und Zeta, bezw. das
Hangende der Weißjura e-Felsen, da es sich dabei nur um eine im Horizont
schwankende Faziesdifferenzierung des oberen Weißjura oder eine spätere Denu-
dationsfläche handelt. Es ist dies ganz besonders gegen die von C. Regel-
mann ausgeführten Berechnungen des Schichtengefälles einzuwenden.