LXXXYHI
Vogels einen besonderen Wert haben, in entgegenkommendster Weise
der Naturaliensammlung.
Dr. Wurm, dem im Jahr 1894 der Titel Hofrat verliehen worden
war, starb am 16. Februar 1913 im 82. Lebensjahr. Bis zuletzt
erfreute er sich geistiger Frische und war stets noch wissenschaft-
lich tätig; freilich war er hiebei auf die Hilfe anderer, besonders
seiner Gattin angewiesen, denn ein Augenleiden, welches ihn schon
etwa 10 Jahre vor seinem Tod zur Niederlegung seiner amtlichen
Stellung zwang, führte allmählich zur völligen Erblindung, und
schwere Gebrechen des Alters machten ‚sich geltend. Aber der stets
rege Geist zwang die körperlichen Leiden nieder. Voll Interesse
sprach er mit mir bei einem wenige Jahre vor seinem Tod erfolgten
Besuch über die verschiedensten wissenschaftlichen Dinge; und die
jungen Damen, die im Haus gastliche Aufnahme gefunden hatten, um
unter bewährter Leitung ihre Kochkenntnisse zu vervollkommnen,
wußten nicht genug zu schildern, welch’ geistige Anregung sie dem
verehrten alten Herrn, auch als er schon an den Platz gefesselt war,
verdankten, der früher die jungen Hausgenossinnen auf gemeinsamen
Spaziergängen in heiterer und ernster Unterhaltung spielend mit den
Wundern der Natur vertraut machte.
Bei vielen wird das Andenken an Hofrat Dr. Wurm in dank-
barer Erinnerung bleiben. Auch in den „Jahresheften“ seien, wenn
auch leider verspätet, dem tüchtigen Naturforscher und Freund der
Heimat diese Worte der Erinnerung und des Dankes gewidmet.