AULIV
seine Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Bestandteile der Trane“
den Doktorhut summa cum laude erhielt.
Dem Wunsche seines Vaters entsprechend trat G. EBERLE in
dessen Geschäft ein, das er im Juli 1904 für eigene Rechnung
übernahm. Die geschäftlichen Interessen seiner väterlichen Firma
bewegten sich vorzugsweise auf dem Gebiet der Färberei und Gerberei.
Dem Sohn war es nun beschieden, in seiner doppelten Eigenschaft
als Chemiker und Kaufmann die väterliche Firma zur weiteren
Blüte und zu erhöhtem Ansehen in Fachkreisen zu bringen.
In der Gerbereichemie hat sich G. EBERLE durch seine Forschun-
gen und die hierüber veröffentlichten Arbeiten einen Namen gemacht.
In der Praxis gelang ihm die Einführung des Chromgerbstoffes
Chromalin G. und des Beizstoffes Purgatol. Was insbesondere das
Purgatol anbetrifft, so wurde durch dieses Mittel ein großer Fort-
schritt in hygienischer Hinsicht bei der Gerberei erzielt, indem die
von alters her üblichen, mit Unzuträglichkeiten verbundenen Beiz-
mittel, wie Hundekot, Tauben- und Hühnermist durch diese neue
Beize in weitestem Umfang ersetzt werden konnten.
Im Militärverhältnis gehörte G. EserLe dem Reserve-Offizier-
korps des Grenadier-Regiments Königin Olga (1. württ.) No. 119 an,
zuletzt als Hauptmann der Reserve. In dieser Eigenschaft erhielt
er bei Kriegsausbruch die Führung einer Kompagnie, mit welcher
ihm zunächst eine Zeitlang die Bewachung der Daimler-Werke in
Untertürkheim anvertraut wurde. Am 28. August 1914 rückte er
mit seiner Kompagnie ins Feld, um sich dem in den‘ Argonnen
fechtenden Regiment anzuschließen. Es folgten schwere und ent-
behrungsreiche Kampftage. Der heitere, frohe Sinn, der zum Cha-
rakter EBERLE’s gehörte, verließ ihn auch draußen nicht und erfüllte
ihn mit froher Zuversicht. Schon am 7. September traf ihn die
feindliche Kugel. Sein Verlust wird von seiner mit zwei Knaben
zurückbleibenden Witwe, seinen betagten Eltern, seinen Freunden
und von der Fachwissenschaft bitter empfunden; indessen sein Lebens-
werk wurde gekrönt durch den Tod fürs Vaterland. B.
Dr.-Ing. Alfred Finckh.
Geboren zu Stuttgart am 30. April 1889, besuchte ALFRED
Fıycka zunächst das humanistische, später das Realgymnasium seiner
Vaterstadt, wo er im Jahre 1908 die Reifeprüfung bestand. Die
kurze Zeit zwischen seinem Austritt aus der Mittelschule und Über-