XVII
Gesinnung bis zum letzten Atemzuge. Sein Tod bedeutet eines von
den vielen, vielen schweren Opfern, die dem deutschen Vaterlande
gebracht wurden, aber er hat nicht umsonst gelebt. „Von seinem
hochgesinnten Wesen sind Strahlen auf andere übergeflogen, die
weiter wirken werden, auch wenn die Quelle ihrer Kräfte erloschen
ist.“ So werden wir ihm als der Besten und Hoffnungsvollsten
einen in unserem Vereine ein unauslöschliches Andenken bewahren.
Ad. Sauer.
Dr. rer. nat. Ernst Fischer.
Am 21. August 1914 starb Dr. rer. nat. Eryst FiıscHER in den
Kämpfen um Freconrupt (Vogesen) als Vizewachtmeister d. R. im
Stabe des Reserve-Feldartillerie-Regiments No. 26 den Heldentod
fürs Vaterland. Einem Infanterie-Regiment hatte er eine Meldung
allein zu überbringen, von welchem Gange er nicht mehr zurück-
gekehrt ist. Am 23. August fand man seine Leiche, die an den
militärischen Abzeichen erkannt wurde, und setzte sie in einem
£inzelgrab an dem heiß umstrittenen Orte bei.
Ernst FıschHER wurde am 29. Aprıl 1888 als Sohn des Kommerzien-
rats E. FıscHER in Reutlingen geboren. Er besuchte das Gymnasium
seiner Vaterstadt und verließ es Sommer 1906 mit dem Zeugnis
der Reife. Schon als Gymnasiast hatte er reges Interesse für Geo-
logie. Die so günstig in der Nähe gelegene Alb bot reichlich An-
regung und Gelegenheit zum Sammeln. Im Winter-Semester 1906/07
bezog er die Universität Tübingen, um Naturwissenschaften und im
besonderen Geologie zu studieren, ging zum selben Zweck Sommer-
Semester 1908 nach Freiburg i. B., Winter-Semester 1908/09 nach
München und kehrte dann Sommer-Semester 1909 wieder nach
Tübingen zurück, wo Professor Dr. E. v. Koxzn auf seine wissen-
schaftliche Entwicklung bestimmend einwirkte. Die folgende Zeit
diente hauptsächlich der geologischen Untersuchung des Lochen-
gebietes bei Balingen (1), auf Grund deren er am 18, Februar 1911
in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen
promovierte. Kurze Zeit darauf wurde er Privatassistent von
E. v. Koxen und im Sommer-Semester 1911 Assistent am Geologi-
schen Institut der Universität Tübingen. Auf der Versammlung
des Schwarzwälder Zweigvereins für vaterländische Naturkunde in
Württemberg hielt er am 28. Mai 1911 in Reutlingen einen viel
beachteten Vortrag über die Frage „In welchen Meerestiefen haben