Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 71, 1915)

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wieder bei seinem Regiment! Mit Freude und Humor schilderte er das 
Leben an der Front und schrieb er seine geologischen Beobachtungen 
in Flandern; Kurz darauf traf ein an ihn gerichteter Brief mit dem 
erschütternden Aufdruck „Vermißt“ zurück, und dann schilderte sein 
Freund und Studiengenosse, Prof. Dr. G. WAGNER, wie LEuze zu dem 
letzten Sturm hinausgezogen ist und — daß er nicht wiederkehrte. 
Unter Not und Entbehrungen hatte Dr. LzuzeE sich mit eiserner 
Energie seinen Lebensweg erkämpft, jetzt lächelte ihm die Sonne 
freundlichen Glückes — doch ein höheres Los fiel ihm: er sank 
für Deutschlands Ehre und Größe. Er war ein treuer, lieber Mensch 
und er war ein Held. J. F, Pompeck). 
Dr. Eugen Link. 
Mit Dr. Liyx ist ein bedeutender jüngerer Zoologe Württem- 
bergs dahingegangen. Auf dem Trölleshof bei Nagold am 15. Juni 
1885: als Sohn des Besitzers dieses Hofes geboren, bestand Link 
1903 die Reifeprüfung des Gymnasiums in Reutlingen, um zunächst 
als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterieregiment No. 180 in Tübingen 
einzutreten, bei welchem er auch seine militärischen Übungen machte. 
In Tübingen verbrachte Ling auch die ganze Studienzeit, sich den 
Naturwissenschaften, besonders der Zoologie widmend; in letzterer 
Wissenschaft löste er eine von der Universität gestellte Preisaufgabe 
mit großem Erfolg und promovierte 1908 auf Grund einer Abhand- 
lung über „Die Stirnaugen der Neuropteren und Lepidopteren“. 
Nach kurzem Aufenthalt an der Technischen Hochschule in Stutt- 
gart folgte er im Frühjahr 1909 Professor Dr. Hzsse als Assistent 
an das Zoologische Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule in 
Berlin, um von da zum Tierphysiologischen Institut überzutreten, 
wo er im Auftrag von dessen Leiter, Geheimrat Professor Dr. Zuntz, 
teichwirtschaftliche Versuche in Angriff nahm. Dazwischenhinein 
legte Lıyx 1909 und 1911 die realistischen Dienstprüfungen mathe- 
matisch- naturwissenschaftlicher Richtung in Württemberg ab und 
wurde 1911 auch ein halbes Jahr im höheren Schuldienst verwendet. 
Ling. wollte auf diese Weise eine feste Aussicht für die Zukunft ge- 
winnen, blieb aber nicht im Schuldienst, sondern es zog ıhn wieder 
nach Berlin und im besonderen zur Fischerei, die erfreulicherweise 
im letzten Jahrzehnt einen immer größeren Aufschwung, besonders 
auch in wissenschaftlicher Richtung genommen hat und manchen 
tüchtigen jungen Zoologen in ihre Dienste nahm. Link besaß, wie
	        
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