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die Arbeit ab, wenn das geologische Alter der Ablagerung nicht mehr
zweifelhaft war. Wo, wie in den Albtälern, zahlreiche Steinbrüche
und Sandgruben dieselbe Ablagerung erschließen, wählte ich den
geeignetsten Aufschluß zu umfassenden Aufsammlungen aus und
suchte in den übrigen nach etwaigen Ergänzungen der Fauna. Es
wurden darum mehr Aufschlüsse untersucht als nachstehend auf-
gezählt werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei der Gleich-
artigkeit der Faunenbestände eine Veröffentlichung aller zu über-
Aüssigen Wiederholungen führen würde.
BURGER * hat in seiner Arbeit über die Kalktuffe des Echaztales
auch eine Einteilung derselben gegeben, der ich mich im wesent-
lichen anschließen: kann mit dem Anfügen, daß in der Natur die
Typen oft verwischt und vermischt sind. Für die Beurteilung der
Molluskenbestände kommt es vor allem darauf an, ob der Tuff einen
primären Absatz — Quelltuff — darstellt oder ob er sekundär
amgelagert wurde — Schwemmtuff. Im ersteren Fall schließt
er eine autochthone Lokalfauna ein, das. Produkt einheitlicher und
einseitiger ökologischer Verhältnisse. Sie setzt sich zusammen aus
hygrophilen, kalkliebenden Quell-, Mulm-, Busch- und Waldschnecken
and hat sich im Zusammenwirken der für das Molluskenleben
günstigen Momente der Feuchtigkeit, des üppigen Pflanzenwuchses,
des modernden Laubes und Mulmes, des Steingetrümmers und des
Kalkes zu einem sonst nirgends wieder erscheinenden Reichtum an
Arten und Individuen gesteigert.
Eine ungestörte, primäre Einlagerung der Mollusken ist vor
allem in den Quellabsätzen zu erwarten, die sich als Gehängetuff
darstellen. Unwesentliche Verrutschungen und Einschwemmungen
können wohl zu lokalen Schalenanhäufungen führen, aber den Zu-
sammenhang der Fauna nicht stören oder fremde Bestandteile in
größerem Umfang herbeiführen.
Unter dem Bachtuff verstehe ich wie BureER unter den
„Bachkalken“ eine primäre Bildung. Aber schon seine Ablagerung
in einem Tal führte zu stärkeren Verschwemmungen und damit zur
Einführung von Faunenbestandteilen aus Örtlichkeiten, die mit dem
Tuff in keiner Beziehung standen und sich nicht ohne weiteres er-
mitteln lassen. In noch stärkerem Maße ist das beim Schwemmtuff
der Fall. Im Unterschied von diesem ist aber der Molluskenbestand
der Bachtuffe noch nicht zerrissen, und er bleibt darum auch ein
* Burger, Otto, Über schwäbische Kalktuffe ete. Inaug.-Dissertation,
Tübingen 1911.