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behrlich sind, sowohl für die Pflanzen wie für die Tiere, und daß
auch ausgewachsene Individuen bald zugrunde gehen, wenn sie mit
aschefreier Nahrung ihr Leben fristen müssen, ist durch Versuche
erwiesen. Die Hoffnung aber, die WöHLER zum Ausdruck brachte:
„daß Lızsıe die wichtige Entdeckung vorbehalten sein möchte, wie
die unorganischen Materien bei der Entwicklung der Organismen
wirken, was ihre chemische Funktion dabei ist“, sie ist nicht nur
in Beziehung auf Lıissie nicht in Erfüllung gegangen, wir stehen auch
heute noch nach 70 Jahren vor einem zu lösenden Rätsel. Es haben
sich sogar die Schwierigkeiten vermehrt, die sich einem Einblick
in die Art der Aufnahme entgegenstellen, z. B. durch die Beobach-
tung, daß bei der kalireichen Kartoffel eine Düngung mit Natron-
salpeter von besserer Wirkung ist als die Zuführung von Kalisalzen.
Einen Fortschritt unserer Erkenntnis können wir darin erblicken,
daß die Aufnahme von basischen Aschenbestandteilen nicht nur
durch eine Salzbildung mit organischen Säuren erfolgen kann, son-
dern daß auch nicht ausgesprochen sauren Charakter tragende Atom-
gruppierungen imstande sind, anorganische Basen zu binden, und
zwar äußerst fest. Aus der Pflanzenchemie ist hierfür der Magnesium
bindende organische Teil des Chlorophylls ein klassisches Beispiel,
ein sehr ähnlich aufgebauter organischer Komplex, aus sogen. Pyrrol-
derivaten gebildet, spielt im Blut der höheren Tiere als das Eisen
bindende Substrat die gleich wichtige Rolle.
Hier tritt der Wert des Magnesiums wie des Eisens klar vor
Augen, denn Chlorophyll ohne Magnesium, Hämoglobin ohne Eisen,
sie sind undenkbar. Aber Chlorophyll bildet sich nicht, wenn die
Pflanze kein Eisen unter den Nährsalzen findet, und Chlorophyll
enthält kein Eisen, die Menge der Stärke in der Kartoffel soll sich
nach dem Vorhandensein von Kalisalzen richten und die Stärke ent-
hält kein Kalium, die Gärung verläuft am besten bei Gegenwart von
Phosphaten, und Ingredienzien wie Produkte dieses Prozesses sind
phosphorfrei! Wir müssen also schließen, daß wichtige Umsetzungen
chemischer Art an das Vorhandensein der anorganischen Bestandteile
geknüpft sind, d. h. gefördert resp. reguliert werden, der Aufbau
organischer Körper sowohl wie ihr Abbau.
Wie nun die Synthese, abgesehen von der Assimilation des
Kohlendioxyds, geregelt ist durch Austritt von Wasser und oft be-
gleitet ist von einer Reduktion, so stellt sich der Abbau ein durch
Aufnahme von Wasser und durch Aufnahme von Sauerstoff und Ab-
gabe von Kohlendioxyd. Wasser, Kohlensäure und Sauerstoff, sie