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wird, So ist doch gar kein Zweifel, daß die Zunahme des Geschmeißes
und der den Pflanzenbau ‚jeder Art schwer schädigenden Insekten durch
die Zurückdrängung der Vogelwelt mindestens sehr gefördert wurde.
Es ist daher in hohem Grade zu begrüßen, daß seit einigen Jahrzehnten
unter Führung vortrefflicher Kenner des Vogellebens, wie v. Berlepsch,
Vereine (in vorderster Linie der württembergische Bund für Vogelschutz)
und Behörden mit aller Kraft .sich bemühen, dem verhängnisvollen
Schwinden unserer gefiederten Freunde Einhalt zu tun und einer weiteren
Störung des Gleichgewichts in der Natur vorzubeugen,
Redner schilderte nun die Mittel und Wege, die zu diesem Ziele
führen sollen und einerseits in Schaffung von Nistgelegenheiten sowohl
für Höhlen- wie für Heckenbrüter, anderseits in einer verständigen, den
Bedürfnissen der zu schützenden Vogelarten angepaßten Winterfütte-
rung und Durchhaltung durch die rauhe Jahreszeit bestehen. Es wurden
nicht nur die zweckmäßigen, den natürlichen Nistgelegenheiten ent-
sprechenden — aber auch anzubringenden — Nisthöhlen, sondern
auch allerhand unzweckmäßige und geschmacklose Industrieerzeugnisse
vorgezeigt und besprochen, die, wie gewisse Niststeine, auf die Vogel-
brut geradezu schädlich wirken können. Mit besonderer Wärme empfahl
Redner die Erhaltung der natürlichen und nötigenfalls die Anbringung
künstlicher Nester für die Schwalben, diese wichtige Polizei der höheren
Luftschichten, die nicht nur durch die leider immer noch geduldete
Verfolgung in südlichen Ländern, sondern auch durch die unverständige
Zerstörung ihrer Nester seitens mancher Landbewohner und das Fehlen
passender Baugelegenheit an den modernen Häusern, wie auch durch
andere Umstände biologischer Natur neuerdings in bedauerlicher Weise
abnehmen und dringend des Schutzes bedürfen. Der Winterfütterung
dienen mehrere automatisch arbeitende, das Futter wie die fressenden
Vögel vor dem Wetter schützende Apparate, die sich zum Teil gut
bewährt haben, Als Futter empfehlen sich vor allem Hanfsamen, Mohn,
Hafer, Sonnenblumenkerne, Getreideausputz, die getrockneten Beeren
unserer Sträucher, die ebenso wie ungesalzener Speck und Fleisch von
den Vögeln gern genommen werden und ihnen bekömmlich sind, während
das leicht säuernde Brot, gesalzenes Fleisch, Rübsamen und Kanarien-
futter teils unbekömmlich sind, teils verschmäht werden und also wert-
los und zu vermeiden sind. Bei der Fütterung ist nach Möglichkeit
der sich überall frech vordrängende, außerordentlich anpassungsfähige
Spatz auszuschalten, dessen Schlauheit zwar seine Bekämpfung ‚sehr
erschwert, dem man jedoch neuerdings durch eine verräterische Spatzen-
falle in Gestalt einer gern benützten künstlichen Nistgelegenheit er-
folgreich zu Leibe geht und dem man die Beteiligung am Mahl bei
den Futtertrögen durch sinnreich konstruierte Hindernisse ( „Antispatzen“)
unmöglich zu machen sucht. Zum Schluß besprach Redner noch den
Schutz der Vögel gegen gewisse tierische Feinde, an deren Spitze die
ihrer sonstigen Eigenschaften bei vielen so beliebte Hauskatze stehe,
und zeigte, wie ihr der Vogelfreund die gefährliche Vorliebe für seine
Schützlinge mittels „human“ eingerichteter Hohlfallen und verborgener
Wasserlöcher nach Dr. Eisenbart’schem Rezept für immer austreibe,
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