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und 8 %o mineralischen Bestandteilen auch 17° o Fett erzeugte. Diese
Fettproduktion, deren Erzeugnis in der Natur von Insekten kräftigst
ausgenützt wird, läßt sich — wenn die Lebensbedingungen des Pilzes
erst näher ermittelt sein werden — vielleicht auch für den Menschen
nutzbar machen. Auch dies Beispiel würde erkennen lassen, welch hohe
Bedeutung der mikroskopischen Forschung im Krieg zukommt. E.
Sitzung am 13. Dezember 1915,
Prof. Dr. O0. v. Kirchner sprach über die Disposition der
Pflanzen für ansteckende Krankheiten.
Es ist ‘sehr allgemein bekannt, daß verschiedene Arten von Pflanzen
(und. Tieren) immer nur von ganz bestimmten spezifischen Para-
siten, besonders parasitischen Pilzen befallen und krank gemacht
werden können. Diesen gegenüber sind sie anfällig, allen andern gegen-
über aber widerstandsfähig. Der Kreis der für einen parasitischen
Pilz anfälligen Pflanzenarten ist meist sehr klein und auf nahe ver-
wandte Arten beschränkt, nichte selten auf nur 1 Spezies. Beispiele:
Mutterkorn am häufigsten auf Roggen, aber auch Weizen, Gerste, Hafer
und wild wachsenden Gräsern. Schwarzrost auf Roggen, Weizen, Gerste,
Hafer und einigen wilden Gräsern, aber in spezialisierten Formen.
Gelbrost am häufigsten auf Weizen, auch auf Roggen und Gerste, aber
nicht auf Hafer. . Dagegen Kronenrost nur auf Hafer und keinem andern
Getreide. Der Steinbrand kann alle Weizenarten befallen, vielleicht
auch den Roggen, aber weder Gerste noch Hafer, Solchen Parasiten
gegenüber gibt es also einige wenige anfällige und zahllose widerstands-
fähige Pflanzenarten,
Der allgemeine Grund davon ist leicht zu verstehen. Nähr-
pflanze und Parasit müssen aneinander eng angepaßt sein, gewisser-
maßen aufeinander abgestimmt. D.h.: Wie alle Pflanzen kann auch ein
parasitischer Pilz sich nur bei ganz bestimmten Ernährungsbedingungen
entwickeln; diese muß ihm 1. die Nährpflanze darbieten, 2. muß er der
Nährpflanze gegenüber eine genügende Angriffskraft entwickeln, und
3. müssen die der Nährpflanze zur Verfügung stehenden Abwehrmittel
gegen den Parasiten zu schwach sein. Ist eine dieser drei Bedingungen
nicht erfüllt, so ist die Nährpflanze für den Parasiten ungeeignet oder
unangreifbar, jedenfalls widerstandsfähig. Worin wieder diese 3 Punkte
begründet sind, muß in den Einzelfällen genauer festgestellt werden.
So interessant diese Verhältnisse sind, so vielfach in neuerer Zeit
die Frage studiert worden ist, in welchem Verhältnis Nährpflanze und
Parasit zueinander stehen und wie sich überhaupt der Parasitismus
ausgebildet. haben mag, so soll doch hierauf nicht näher eingegangen
werden, sondern vielmehr auf einige besondere Verhältnisse, die bei
unseren Kulturpflanzen hervortreten und deswegen auch vielfach von
praktischer Bedeutung sind.
Bei zahlreichen Pflanzenarten, die an und für sich für bestimmte
krankheiterregende Parasiten anfällig sind, hat man oft die Beobach-