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„Die Großschmetterlinge und Raupen Mitteleuropas“ ', wie gern
er auf diesem Gebiet mitarbeitete* und wie es ihm darum zu tun
war, die Schätze der Sammlung für die Wissenschaft nutzbar zu
machen.
So stellte er auch Gelehrten, Lehrern und Künstlern die
Sammlungsgegenstände für ihre Zwecke gern zur Verfügung; mit
größter Liebenswürdigkeit war er bereit, Besuchern die Samm-
lungen, für die er 1906 einen instruktiven „Führer“ herausgegeben
hat, zu zeigen, Führungen, Vorträge und Lehrkurse in ihnen ab-
zuhalten und so das Interesse für sie und für die Wissenschaft zu
wecken. Mit lebhaftestem Interesse verfolgte er die Arbeiten über
die wirtschaftliche Bedeutung der Tiere, insbesondere der Insekten,
und bereitwilligst gab er Auskunft über Bekämpfungsmethoden
beim Auftreten von. Schädlingen usw. So beteiligte er sich auch,
als durch den Krieg die Gefahr der Malariaausbreitung und der
Einschleppung von Schlafkrankheit zunahm, mit großem Eifer daran,
die Verbreitung der Überträger dieser Krankheiten, der Anopheles-
Arten und der Zecken in Württemberg festzustellen.
In innigem Zusammenhang mit der Fürsorge für das Gedeihen
der Naturaliensammlung stand nun eine weitere umfangreiche Tätig-
keit des Verstorbenen: sein Wirken in verschiedenen, mehr oder
weniger naturwissenschaftliche Ziele verfolgenden Vereinen. Seiner
Tätigkeit in unserem Verein für vaterländische Naturkunde wurde
schon eingangs dieser Erinnerungszeilen gedacht. Neben ihm hatte
auch der Württ. Anthropologische Verein sich viele Jahre hindurch
der eifrigen Mitwirkung LAmpeErt’s im Ausschuß zu erfreuen und
gern lauschte man in den Versammlungen des Vereins seinen Vor-
trägen über interessante Kapitel aus der Ethnographie. Die um-
fangreichste Tätigkeit aber entfaltete L. im Württ. Verein für
Handelsgeographie, dem er -— seiner Neigung für erd- und völker-
kundliche Forschung folgend — schon bald nach seiner Übersiedlung
nach Stuttgart näher getreten war und in dem er’ seit dem Jahre
1890 das Amt des Schriftführers bekleidete. Mit welcher Hingabe
er sich den großen Aufgaben des damals noch jungen aufstrebenden
Vereins widmete. in welchem Maße er sich um das dort entwiekelte.
* J. F. Schreiber, Eßlingen,
? Leider kam die seit vielen Jahren geplante und vorbereitete biologische
Beschreibung des Federsees und ebenso die nach einem im Jahre 1916 unter-
nommenen Besuch des Bialowieser Forstes übernommene hydrobiologische Schilde-
rung des letzteren nicht mehr zur Ausführung.