Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 76, 1920)

ET 
EEE 
KEG LEBE 
A LEEREN 
_ 'XXVI — 
Das vorliegende Naturprodukt der Raupe entspricht dem 
Kunstprodukt allerfeinsten Papiers (feiner und leichter. als 
japanisches Seidenpapier und nur ein 
Zehntel so schwer als gewöhnliches 
Cigarettenpapier). 
Leider dürfte das Gespinst dieser 
Raupe, welche bisher nur monophag 
an. der auch relativ seltenen Trauben- 
kirsche fressend getroffen wurde, zu 
technischer Verwendung unmittelbar 
kaum dienstbar gemacht werden, denn 
zu 1 kg rohem Gewebe bedürfte man 
fast 200 Stämmchen oben geschilderten 
Probebaums. Anlaß zu weiteren Be- 
obachtungen ist aber reichlich vor- 
handen, z. B. warum die Raupe nur 
bei absolutem Kahlfraß des Nährbaums 
von ihrem umfangreichen Schutzge- 
spinst Gebrauch macht, sodann, ob 
die Raupe tatsächlich monophag an 
Prunus padus gebunden bleibt. 
Den Herren Papiermachern, welche 
nunmehr die Raupe der H. evonymellus 
als Vorläuferin der heutigen Maschinen- 
Feinpapiermacherkunst anerkannt 
wissen, dürfte vielleicht zu denken 
geben, daß gerade die Zellulose des 
Laubs der Prunus padus sich zu solchem 
Feinnapierstoff besonders eignet. 
Vermag dies nur die Tätigkeit 
(Spinndrüsen) der Raupe, und wie ver- 
hält es sich mit der Zellulose des 
Laubes anderer Weichhölzer (Espe, 
Sorhus-Arten,. Linden) ? 
An die Ausführungen des Redners 
schloß sich eine kleinere Debatte an 
von Herrn Med.Rat Dr. Groß über 
Vertilgungsmaßnahmen gegen die Hyp. 
padellus in den Gartenhecken (Weiß- 
dorn), auch darüber, ob das be- 
sprochene Gewebe als reines Schutz- 
gespinst aufzufassen sei, was vom Redner nach seinen Beobachtungen 
bejaht wurde. Die Hyponomeuta leiden auch ‚unter zahlreichen Schlupf- 
wespen, wie Pimpla examinator, Eulimneria fuscicarpus und kleineren 
Chalecididen, welche Herr Dr. Pfeffer, Gmünd, dem Redner feststellte. 
Sihler.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.