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Diese Aufschlüsse haben ein geschätztes Material an Werksteinen
aller Art gegeben, das zu Wassertrögen, Tritten, Kamindecken, Gewölb-
säulen, Fenstergesimsen, Fenstereinfassungen, Gußsteinen, insbesondere
zu Viehtrögen von bis über 5 m Länge, aber auch zu Platten und Mauer-
steinen verarbeitet wurde und nicht nur in der nächsten Umgebung
Verwendung fand (z. B. am Schloß Hellenstein), sondern teilweise weithin
verfrachtet wurde. So wurde der schöne, in frisch bearbeitetem Zu-
stand rein weiße, im Alter ergrauende Stein in ausgedehntem Maße
beim Bau des Wiener Rathauses verwendet. Daneben wird das Gestein
zu Schotter, Kies und Sand verarbeitet, der zu Betonier-, Maurer- und
Gipserarbeiten gebraucht wird.
Hand in Hand mit der technischen Ausbeutung des Gesteins,
ohne die uns ein tieferer Einblick in seine Eigenarten verwehrt geblieben
und, da natürliche Aufschlüsse des Ooliths so gut wie nirgends vor-
handen sind, wir nur auf Lesestücke angewiesen wären, stieg das Inter-
esse an der Ausbeute der in ihm enthaltenen Fossilien, die all-
mählich ihren Weg in zahlreiche größere öffentliche und noch mehr
kleine private Sammlungen gefunden haben. Da der Steinbruchbetrieb
allmählich außerordentlich nachgelassen hatte, war es nicht mehr mög-
lich, ein eindeutiges Bild über den Fossilinhalt des Gesteins aus neuen
Aufsammlungen allein zu gewinnen, sondern es war dazu erforderlich.
eine Sichtung des in vielen Händen zerstreut liegenden Materials vor-
zunehmen. So wurde mir auf meine Bitten in bereitwilligster Weise
alles, was in Betracht kam. aus folgenden Sammlungen zur Verfügung
gestellt:
1. Sammlung des Geologisch-Paläontologischen Instituts der
Universität Tübingen.
2. Sammlung des Paläontologischen Museums des bayerischen
Staates in München. .
3. Württembergische Naturalien-Sammlung zu Stuttgart.
4. Sammlung der Mädchenrealschule in Heidenheim.
5. Altertümer-Sammlung auf Schloß Hellenstein.
Außerdem standen mir zur Verfügung die Privatsammlungen der
Herren:
6. Generalarzt Dr. DıETtLeEn-Urach, 7. Pfarrer Dr. TH. ENnGEL-
Eislingen, 8. Prof. E. Gaus-Heidenheim, 9. Forstmeister HOLLAND-
Heimerdingen, 10. Hauptlehrer WAGNER-Sontheim-Brenz.
Einiges Material wurde mir überlassen von den Herren:
11. cand. rer. nat. O0. DArBER-Göppingen (f), 12. Bauunternehmer
und Steinbruchbesitzer J. REnz (t*) bzw. Architekt TraBEr-Heidenheim.