Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 76, 1920)

‚4 — 
von SCHMIERER (l. c. S. 547) und BERCKHEMER (l. ec. S, LXXIX) im 
dichten Felsenkalk des weißen Jura Epsilon festgestellten Oolithe haben 
nämlich gerade in unserem Gebiet eine große Verbreitung. Sie wurden 
bei.der früheren Kartierung auf der Karte z. T. als „Zeta-Oolithe“ ein- 
getragen, als allem Anschein nach mit dem Brenztaloolith in naher 
Beziehung stehend betrachtet, und mit derselben Signatur eingezeichnet. 
Dies ist um so verständlicher, als damals der Brenztaloolith noch als ein 
Glied des weißen Jura Epsilon QuENSTEDT’s betrachtet wurde. 
Folgende Komplexe stellen infolgedessen größtenteils keinen 
Brenztaloolith dar: 
1. Das am „Knillberg“ 2 km südöstlich Steinheim eingetragene 
dreieckig begrenzte Stück. Der Oolith soll sich dort bis an den Fuß 
dieses Berges herabziehen, was an sich schon einen Ausnahmefall im 
Gesamtvorkommen des Brenztalooliths darstellen würde. Wir befinden 
uns zwar hier im Störungsgebiet des Steinheimer krypto-vulkanischen 
Beckens, so mögen manche „vergriesten‘“ Lesestücke des Knillberges 
eine brekziöse Struktur aufweisen und an den Brenztaloolith erinnern. 
Das Material daselbst ist aber keinesfalls als mit dem Brenztaloolith 
identisch anzusehen. 
2, Das am „Ottenheimer Eck“ 1 km östlich des Dudelhofs 
eingetragene Stück, Auf der Höhe des Berges ragt z. T. dolomitischer 
dichter Felsenkalk aus dem Waldboden hervor. Gegen Norden abwärts 
zur Straße Söhnstetten—Heidenheim trifft man manchmal auf etwas 
rauhere Platten von etwas brekziösem Habitus mit vielen Fossilien. 
Diese Lagen sind auch noch bis fast zum Gipfel (624 m) zu finden. Ooide 
sind aber in diesem Gestein nicht zu erkennen. 
3. Das Vorkommnis am „Guckenhberg“, 1 km südwestlich 
Gussenstadt. Das dortige Oolithgestein ist ein typischer Epsilon- 
Oolith. Schr klüftiger dichter Felsenkalk steht hier an. Derselbe ent- 
hält stellenweise oolithisches Gestein, aber mit ausgesprochen musche- 
ligem Bruch, charakteristisch für Oolithe des dichten Felsenkalks, und 
ist ohne Zweifel in letzterem eingelagert. Wo der Oolith angewittert ist, 
hat sich eine Art Schaumkalkstruktur herausgebildet dadurch, daß die 
leichter auflösbaren Ooide verschwunden sind. Hier stehen Oolithe viel- 
leicht mit Korallenbildungen in nahem Zusammenhang *, 
1 Die oolithischen Einlagerungen ziehen sich etwas weiter in das Tälchen herab, 
das sich in der Nord-Süd-Richtung erstreckt. Auf der gegenüberliegenden Seite finden 
sich, in ungefähr derselben Höhe wie die Oolithe, in. der Schlucht, die auf den Wannen- 
berg hinaufführt,. zahlreiche Korallen, einer der selteneren Fälle, wo gut erhaltene 
Korallen (zumeist Thecosmilia trichotoma GOoLDF. sp.) im dichten Felsenkalk gesteins-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.