53
2) Im Neckargebiet, bis wo der Schwarzwald und die Alb
dem Weinbau Grenzen seizen, sind vom 48° 25’ bis 49° 26’
nördl. Br., in einer Höhe von 432—1650’, gegen 74,000 Morgen.
Zwischen Grunbach und Buoch steigt. die Meereshöhe der obern
Weinberggrenze bis auf 1232 paris. Fuss, an der Teck 1604’,
an Hohenneufen 1591’, bei Frommern ist die obere Grenze des
Weinbaus 1804’.
3) Im Westen von Würltemberg, durch die Salza, Kraich,
Alb zum Rheinthal sich abdachend, sind zwischen 48° 45’ und 49° 1’
nördl. Br. in einer Höhe von 700—1200’ etwa 1100 Morgen
Weinberge.
4) Endlich sind im Bodenseegebiet, vom 47° 36’ bis 49°
nördl. Br. in einer Höhe von 1300—1730’ noch‘ 2300 Morgen
Weinberge. Einer der höchsten Weinberge in Oberschwaben ist
der Annaberg bei Weingarten im Oberamt Ravensburg mit 1645
pariser Fuss,
Das rauhe Klima, so wie die gegen Nordwind
nicht geschützte Lage und das ungünstige Terrain
veranlasste das gänzliche Aufhören oder wenigstens die Abnahme
des Weinbaus bei Aichschiess, Biberach, am Bodensee, bei
Dünsbach , Gaildorf, Lampoldshausen, Michelbach, Offenau, in
zwei Halden bei Pfullingen, bei Pinache, Rottweil, Tetinang,
Tiefenbach (bei Neckarsulm), Wannweil. Frühlings- und
Herbstfröste vertrieben oder verminderten den Weinbau in
Murrhardt, Sulzbach und Eschelhof, in Nürtingen, Betzingen,
Waldenbuch, Plattenhardt und Rohr; wegen vieler Fehljahre
und geringen Ertrags wurde die Weinkultur aufgegeben in
Kusterdingen, Rübgarten, Atzenroth, Binselberg, Langenburg,
Öber- und Unterregenbach, Holzgerlingen, Wiernsheim, Flacht,
Binsdorf, Rappolishofen und wahrscheinlich an den meisten an-
dern Orten. Die bisher angeführten Gründe stehen in einer
©ngen innern Verbindung. Wegen Unkenntniss des Wein-
baus von Seiten der Besitzer hörte die Kultur der Reben auf
in Kirchberg an der Jaxt und im Kameralamtsbezirk Merklingen,
WO zugleich der geringe Viehstand nicht die gehörige Düngung
erlaubte; der Wildschaden entleidete den ‚Weinbau den Ein-
wohnern von Sindelfingen, Bonlanden (dieser Ort hat jedoch noch