Eine für Württemberg neue Stechmücke: Culex apicalis
ADams (Culex sergenti THEoBALD, C. territans HowARD,
Dyar u. Knas).
(Mit 1 Figur.)
R. Vogel (Stuttgart)
Im. September und Oktober 1926 fand ich in den vom Glemsbach
durchflossenen, rings von Wald umgebenen Schattenseen des Rotwild-
parkes (bei Stuttgart) neben Larven von Anopheles maculipennis und
bifurcatus mehrere mir wegen ihrer grünlichen Färbung am Thorax
und Abdomen und des schlanken Atemrohres auffallende Culex-Larven.
Die grüne Färbung rührt vom Chlorophyll der Nahrung her, das wohl in
das Blut und den Fettkörper übergeht und durch die zarten Chitinstellen
durchschimmert.
Die Untersuchung der Larven und der aus ihnen gezüchteten
Imagines ergab, daß es sich um eine für Württemberg neue Art, nämlich
Culezxapicalis Adams handelt. Sie wurde in Deutschland zuerst
von P. SCHNEIDER bei Bonn (1913), später von Eckstein im Elsaß und
von E. Martini bei Wohldorf, nahe Hamburg, nachgewiesen, ist außer-
dem aus Italien und Nordamerika bekannt, wo sie sich biologisch etwas
anders als in Deutschland zu verhalten scheint. Sie wird dort nämlich
durch ihre Stiche dem Menschen lästig, während sie sich bei uns mehr an
Vögel halten soll. Nach SHAnnon soll sie in Amerika auch Froschblut
saugen. (Eine von mir zu einem Laubfrosch gesetzte Mücke wurde, wie
vorauszusehen, nach wenigen Minuten von diesem weggefangen.)
Über die Verbreitung der Mücke in Württemberg werde ich weitere
Beobachtungen anstellen, bisher habe ich sie außer im Rotwildpark noch
in den schattigen, klaren kleinen Seen bei Hohenheim gefunden.
Unter dem nicht bestimmten Material der Württ. Naturaliensamnlung
habe ich nachträglich die Larve ebenfalls von verschiedenen Stellen des
Rotwildparkes angetroffen.
Zur äußeren Erscheinung der Larve und der Imagines mache ich
noch folgende Bemerkungen:
Jahresheite d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1926,