Cap-XX1 Das 1, Buch» 47
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Cormcien oder Haupt-Gesimse gemacht: würden / solte opne Zweiffel selbiges Gebäu ein
heßliches Anschen gewinnen? Etliche geben den Seulen mit ganzem Fleiß einenSchein/
als obsie entzivey geschnitten oder zerbrochen wären / und machen deßwegeneinige Ringe
oder Kränke herum / welche sie gleichsam beysammen haltenz Aber das soll man nicht
thun/dann je gänger und stärker die Seulen sich erzeigen/desto mehr scheinen sieden Effect
zu hun/worzu sie hingeseßet worden seynd/nemlich daß sie den Baudestoficherer und be-
fändiger machen. Ich könntenoch vielandere dergleichen Mißbräuche erzehlen/als zum
Erempel/daßman an den Cornicien oder Haupt-Gesimsenetliche Glieder machet/ so mit
denanderenkeine Proportion habenz Allein / es ist unvonnöthen/weilen sie aus dem be-
reits gemeldten leichtlich werden können erkannt werden. Nun ists Zeit/daß mankom»
me zu der Disposition der besondern Haupttheilen und Oerter der Gebäue.
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Non den Fallen oder Wauben /Wingängen/ 8dä-
len/ Bemächern / und von dero Destalt,
Je Hallen werden mehrentheils8in dem vordern Gesicht des Hauses / und itt
dem hinterngemacht ; In der Mitte desselben wird nur eine / an den Seiten
aber zwey gemacht. Es dienen aber dieseHallen zu vielen Bequemlichkeiten/
8... „„lszumSpaßiren/zum Speisen/und zu andern Vergmüglichfeiten / werden
auc< groß und flein gemacht/ nachdem es die Grösse oder die Bequemlichkeit des Baues
erfordert z Doch müssen sie nicht schmäler seyn/dann zehen/ auch nicht breiter dannzwan-
ßig Schuh. Nebst diesem haben alle wol ordinirte Häufer in der Mitte/und in dem schön?
sten Theildesselbigen/einige Oerter / aufwelchealle anderezuyund ausgehen / die untere
werden Eingänge / und die obere Sääle genannt. Sie seynd gleichsam wiefreye Pläße3
Und diese Eingänge dienen zu Oertern/ wo diejenigen stehen /welche warten/bis der Pa»
tron oder Herr herauskomme/umihn zu begrüssen/oder sonst imitihm umzugehen/und die-
seseynd der erste Theil € nebst den Hallen.) welche dem vorkommen" soins Hauseintritf.
Die Sädle dienen zu Frölichkeiten/ zu Gastereyen/Hochzeiten/Schauspielen/ und derglei-
<henz Und darum müssen diese Oerter vielgrösser alsandere / und auf eine Art gestaltet
seyn/daßvielLeute bequemlich darinnen sigen dder stehenkönnen / umzu sehen/was man
damache. Jch pflegeniemals zu der Länge der Sääle über zwey Quadraten von der Brei»
tezunehmen 3 Aber jemehr sie.zu dem Quadrat oder gevierdien Figursich nähern. 7 desio
ldblicher und bequemer sie seyn werden N MONE pme
Die Gemächer oder Zimmer müssen auf beyden Seiten des Eingängs unddes Saals
ausgetheilet werden 3 Und ist in ächt zu haben/daß die aufderrechten Seite/mit denen an
der lincken gerad übereintreffenzund gleich seyen/ damit das Gebäu aufeiner Seite wie au
der andern sich präsentire/und die Mauren die Last der Decdkein gleicher Schwere tragen/
dann machet manaufeiner Seite die Gemächer groß/und auf der andern flein/sowirddie-
se/ wegen der vielen Mauren und Wände/ kräfftiger seyn die obere Last zu kragen / und
jeneschwächer/woraus mit der Zeit sehr grosse Inconvenienten / 1a die Ruine oder Ein?
fall des gangen Baues/erfolgenkönnen. Der schönsten undproportionirtesten Arten von
Gemächern/seynd sieben ? Entweder rund(aber dassfelten)/oder gevierdt/oder indie Län-
ge / welche seyn kan' von der Diagonal-Lini des Quadrats der Breite7 vder einQuadrat
undeinDrittheil/oder anderthalb Quadrat/oder ein Quadratund zwey Drit»
theil/oder von zweyen Quadraten
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