Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

60 DasLl.Buch. Cap. XXVILXXVIIK 
kan 3: dann auf diese Weise wird das Gesicht vor dem Feuer und dessen Hiße beschirmet/und gibt dem Gy 
mach einegenugsame Wärme; Essollen auch über dieses diebbeyden Idebenwände/so die Tiesfe des Caming 
jeynd/so weit herfür gehen/undperpendicular oder senckelrecht an die Stirnwand kommen/ also/daß sieauf 
keiner SeiteOesfnung haben; denn wo solches nichtgeschicht/sokan derWind/so durchdie nechsten This 
xenoder Fenster kommet/ den Rauch zuruck in das Gemachziehen. 
ZWann die kleine Gemächer/Cabinef/und dergleicheniigar geheb. und wol verschlossen seyn/daßB gar kein 
QPindhinein kan/soistohne allen Zweisfel/daß dieselbigen Gemächer dem Rauch unterworssen/ und. istdie 
sem sehr übel zu xemediren oder zu helffen 3 dann dergleichen Ort vergleichen sich einem lphxrischen / ode 
sonstrunden Geschirr/welches nureineDeffnung hat> fülle man dasselbige voller Wasser/ und-hältdas 
Löchlein uner sich/ so laufft das Geschirr doch nichtaus / man gebeihm dannLufftan einemandern Ort, 
Also ist es auch mit den Caminen in kleinen Orten oder Gemächern/ die so geheb verschlossen seyn / daßgar 
kein Wind noch Lufft hinein kan3 dann / ob wol die Deffnung der Röhre über das Dach hinaus weit gt 
nug/so kommt doch der Rauch schwerlich hinaus / dieweil erkeinen Widertrieb des Lusfes darinnen findet/ 
undmußman TShüren und Fenster/im fall anderst eine da seynd/ aufthun. Die Ursache erscheinet aus 
nachfolgendem/in deme die Flamme nichts anders ist/als ein angezündeterLusft/ der gar zärtlich undgering 
getrieben wird/wo nunfeine Venrilartiooder Forttreibung des Lusfts ist/ da ist auch keine Flamme/ sondem 
nurein Rauch/daraus folget/daßeine DiMario vonnöthenist. Diesem nun vorzufommen / so kan man 
den Oerd des Camins/vorbeschriebener Massen/mit Wind-Löchern zurichten /auch so esvonnöthen/ selbi- 
geunferdas Gemäuer des Gebäues ohnvermerckf öffnen/ und hinaus führen... Wolteman aber/ zu Ey 
sparung des Unkostens/diesesthun/und von starckem Kupffer einerunde Kugel / in der Grösse des Diamy 
fers von neun bis zehen Zollmachen lassen/diese wird durch einSchrauben-Loch mit Wasser'angefüllt/und 
hernachin einen eisern Ring / mitten über das Feuer in den Camin-Schoos / auf eisern Stangenruhend/ 
geseßet/ und soll die Kugeloben ein Lusft-Röhrlein/ in der Weite einerzimlich grossen Erbsen haben 3 wann 
nun das Feuer angezündet / und das Wasser in der Kugelerwärmetund erhißetk wird / sowird der Dampf 
durch das Röhrlein ausdringen/und fich in Lusft verwandeln / und dieser wird hernach durch die Hitze des 
Feuersin die Hühegetrieben/und also den Rauch hinausjagen. 
Es konten noch vielerley andere Dinge allhier beschrieben werden / den Rauch zu verwehren 5 Alsda 
seynd Die Wind-Flügelin einem Gamin/so den Rauch hinausfreiben 3 Jtem/oben der Huk/so sich nach 
dem Wind richtet 5 Jngleichen allerhand Neben-Röhren/und Fassungen des Lufsfts/ und dergleichen an 
zuordnenzaberwir lassen solches bey obbesagtem beruhen/und wird'der verständige Baumeister/ aus besag» 
fem genugsamen Unterricht haben. Jmübrigen soll man bey allen Caminen/und derek Anfeurungen/sp 
vielimmermüglich/ für nassem und grünem Dols sich hüten. Das Brenn- Holt aber zu den Caminen/ 
soll vornemlich seyn vonguten dürren Büchen/Bircken/und dergleichen/wie oben gesagte worden- 
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Gr Ze ve 2er Bau Za ZIG geben ges pes 6 ae *. Agi egfas 
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Noon den 8fiegen / und ihren unferschiedlichen 
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Fkrten/ auch von der Sahlund Drösse.der 
Sreppen, .. 
Fr N Setzung der Stiegen soll man fieissig A<tunggeben/dannesnichteingeriv 
ges Ding/deroselben behörliche Stelle zu finden / damit sie dem übrigen Bau 
' 1.3 nicht verhinderlich seyez derohalben soll man den Sriegen, einen absonderli- 
& hen eigenen Ort geben/damit siedie andern Oerternichtverhindern/noch von 
denselbigen verbauet werden. . 
Zuden Stiegen werden dreyerley Oeffnungen erfordert: Dieerste ist die Thür/durcd 
welche man die Stiegen hinaufgehet/welche/je weniger fie demjenigen/so in das Haus hin 
eingehet/verborgenist/destomehr lobenswerth seyn wird/ und gefällt mir sehr wol/wann 
sieatnzeinem solchen Ortseyn wird? da/ ehe man hineinkommt /man das schönste Theil deß 
Hauses sehen kan 3 dann ob es schon ein kleines Haus wäre/ sv wird es doch groß scheinen/ 
also'daß die Stiege von jederman gesehen werde/ undleichtlich zu finden seye. Die anden 
Oeffnungseynd die Fenster/weicheda nöthig seynd/den Treppen Liecht zu geben/ diesollen 
in der Mitten undhoch stehen/damit das Licht allenthalben zugleich hineinfalle- Die drit! 
teistdie Deffnung/durch welche man hineingehet / aufden obern Boden / diese sellcuns i 
wei
	        
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