"ap. 1670, „wwe DASTE Birch 69
„Nach dem Exempel eines Leibs/in welchem viel schöne vortreffliche Glieder/und zu derö»-
selben Dienste/ auch viel gültiger undschlechter / -ganß vol'geordnetseyn/ deren keines
„des andern/ ohne Schaden und Nachtheil'wol entrathen kan. + 4
Gleich wie aber GOTT!der Allmöchtige die edelste. und scheinbarste Glieder aus-
wendig / und da sie am sichersten seynd / gesezet 3 also wollen wir auch in unsern Ge-
bäuen.die gomehnsie Srketcsbalie am weißen undwvördersten gesehen werden-/-anord»
nen/ und logiren/oöder stellen die geringen oder schlechtere aber / jo vielmöglich/ vor un-
sern Augen und Gesicht verbergen. - 39) lasse.mir derowegen gefallen / daß in den Ni-
drigsten/ und fast unter der Erden ((ubteträneis locis) die Keller, Holß-Kammern/ Speiß»-
Behalter/Küchen/Gesinds Gemächer/Bach-/ Brau-/Schlacht-und Wasch-Häuser/und
wäs dergleichen mehr zu täglichem/ nothiwendigen Gebrauch: erfordert/wird / geordnet
werden 5 dann. hieraus fommt;zweyerley Nuten?» „Erstlich behält man dieobern. Ge-
bäusrey ledig/ und unverhindern; Zumandern/ istnicht wenig daran gelegen/daß die
obern. Gemächer in besserer- Ordnung verbleiben. / und dahero gesunder zu bewohnen
seyen/dieweEil ihnen die Feuchtigkeit etivas'weit entferner und entzogenwird.“
;, Essollen.auchineinein Dqugrofse/ mittchnässige/ und fleine Gemächer/ je eines a
dem andern feyn/damit sie einander desto besser dienen mögem ---
Die kleinen dienen wol zu Studier-Geimächern/auc<h zu Büchern/Gewehbr/und'der»
gleichen Sachen/die man täglichbraucht/item zu Schlaff-Kammern/und Gemächern dar-
innen mansspeiset/oder fremde Gäste einlosiret. m
Es fichet auch wol/daßdieSommer-Gemächer schön weit/groß/ und gegen Mitter?!
nacht/ die winterlichen aber gegen Niedergang und Mittag gewendet/ und diese eheflein
als'groß seyenz:. dann im Sominer suchen wir Lufst / Schatten und frische Winde3 im
Winter.aber Sonn und Hitze. . Auch werden kleine Gemächer viel ehe erwärmet? als
grosse, . Diejenigen aber/derenwir uns im Frühling und Herbst gebrauchen wollen/jol-
len' gegen Aufgang gerichtet sfeyn/und ihr Aussehen aufdas Grüneoder Gärten häbenz
also auch die Studier-Stuben.
Esjollen alle Gemächer also in einander eingetheilet seyn/daßeins aufdasandere
correspondire. “In Städten aber muß mansich der Nachbaren yalben accommodiren/so
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IFon den 8Stadfk- Sebäuen.
. 383 Ch lasse mich bedüncken/ zweiffele auch garnicht? daß viel derjenigen/ so fol»
- - zWigende Gebäu schen/ daraus erkennen werden /daß esgar schwer seye/ einen
5 kneuen Gebrauch/ sonderlich wegen Bauens / einzuführen/ in welcher Pro-
WMW - fession ein jeder sich beduncken läst/ er wisse und verstehe seinen Theil / auch
mich far glückselig achten/daß ich so viel grosse Herren und Edele gefunden habe/ die mei»
henRationibus und Beweißthmmern geglaubet/und sich von der sonst gewöhnlich-unarti»
gen/ auch unscheinbaren Art des Bauens abwendig haben machen lassen. Für welche
hohe / und mit grosser Mühe und Fleiß erworbene Gaben/ ich GOtt nicht genugsam
dancken und Lob sagen kan. Dem sey aber wie ihm wolle/so sage ich doch/ M
etliche dieser Manier folgenden Abrisse und Verzeichnüssen nicht allerdings vollendet wor»
den/jedoch/aus deme|o vor Augen ist/gemuthmasset und erfennet werden könne / wie der
Bau/wann er solchemnach vollführet /gerathen werde,
Esfsolle aber der Leser wisten/ daß ich keinen Respect wegen des Stands der Edelen
Indiesem Buch/mit der Ordnung meiner Abrisse/oder ihrer Gebäu gehalten / sondern
dieselbige nach Gutdüncken und meinem Gefallen gesetzet habe 3 weilen sie alle vortreffs
liche Leute seynd,
I 5 Beypge-