Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

re Das 1. Buch- Cap. 
Kolgender Bau 
gehöret 
FFerrn Wraffen JOSEPHO de PORTI, 
aus einem vornehmen Beschleiht in obge- 
meldter Gtadt Vicenza, 
R Jeser Bau siehet auf zwo vornehme Haupt-Gassen der Stadt / hat 
- R derohalben auch zween Eingänge/ieden mit vier Seulen / die das Por- 
“2,1 taloder den Bogen tragen. 
. Die Gemäcerdes ersten Stockwerc>s seynd (in volto) gewölbt/ 
unddie Höhederjenigen Zimmer / welchean der Seiten der besagten Eingänge 
sind/isi vonderlekßteren Art der Gewslb-Höhen. Die Gemächer im zweyten 
Sto>werc> sind fla<? Beydes die untern undobern/ an den Decken mit sc<b- 
nen Gemälden und Gips-Werc>k von den berühmtesten Meistern gezieret. Gt 
ringsumden Hoff seynd Gänge mit Seulen/ se<ms und dreyssig und einen halben 
Schuh hoch/wie auch beyde/des obernunduntern Sto>s hochseynd. 
"Hinter diesen Seulen stehen Pfeiler ein und drey ViertheilSchuh breit/und 
ein Schu) undzwey Zolldick/ auf welchen derobern Gänge Paviment oder Fuß! 
oden ruhen« 
Ter Hoff theilet den ganßen Bau in zivey Theil/ das vordere Theildienet 
dem Hausherrn undseinem Frauenzimmer / das hintere fremden Leuten oder Gy 
sten/daß also die Hausgenossen und Fremden einander garnicht hindern. Wot“ 
aufdie Alten/und sonderlich die Griechen/mit höchsiem Fleiß gesehen haben: 
Die Haupt-Stiegenhabe ich unter den Eingang seßen wollen/ welche in det' 
Mitte des Vorhofss zusammen gehen./ damit die hinaufgehende Personen den' 
schönsten Theil des Baues im Gesicht haben müssen/ und auch / weilen sieinder' 
Mittestehen/zu beeden Seitendienenkönnen- DieKeller und dergleichen Oew 
ter sind unter der Erden. Die Ställesind ausserhalb der Vierung/ habenihren] 
Eingang unter der Stiegen. 
Sihe Figura 42, auch folgende 43. welche die vordere Facciata oder Seiten vor“ 
siellet/ und nachfolgende Figura 44, sd die Seiten des Hoffs/im Durcy 
schnitt anzuschen/ zeigel« 
77a
	        

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