Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

79.11 Das 11, Buch- KXLopill 
Des 
Sierrn PAULT ALMERICI Bau/ 
zu VicchHza. 
H Nter so vielen wäkern Vicentinischen Edelleuten / isi absonderlich bes 
rühmt Monsignor Paolo Almerico, ein Geistlicher / welcher zweyer Päb- 
sie/nemlich Pü 1V, und V, Referendarius gewesen/ und seiner Verdiensten 
</Tund Tugendenwegen / samt seinem ganßen Geschlecht / ein Römischer 
Burger zuwerden würdig war. Dieser Edelmann/nachdem er aus Begierde 
Ehr und Ruhms hin und her gereiset / die Seinige alle aber unterdessen gestor- 
benwaren/kam endlich wieder in sein Vatterland/und begab sich/seiner eigenenEr- 
gößung halber/ hinäus/ aufeinen/ kaumeine VierthelMeil von der Stadt/ auf 
der Höhe gelegenen Ort/allwo er nachfolgende Invention eines Gebäues aufge- 
führet hat/ welches/ weiles so nahe bey/ ja gleichsam in der Stadt/ von Rechts 
ivegen/nicht unter die Land- sondern unter die Stadt-Gebäu zu rechnen ist. 
Die Gelegenheit ist eine von denen allerlustigsten / die man-verlangen oder 
findenkanz Sintemalenes auf einem leicht-sieigichten Berglein gelegen/ und 
voneiner Seite von dem Schiffreichen Fluß Bacchiglionebefeuchtet/und beneßet/ 
an der andern Seite aber von überausanmuthigen/ undmit den allerlieblichsien 
Früchten/ und besten Weinstöken/überflüssig bepflanßten Hügeln/ gleich wie mit 
einer grünen Schaubühneumgeben ist 3 dahero / weilen es an allen Orten oder 
Seiten schöne Prospecten und Aussehen hat/ deren etliche im Prospect kurß/et 
liche sich aber ganß bis auf den Horizont ersire>enz als hat man an allen vier 
Facciafen oder Gibelmauern Gallerien gemacht / unter welchen/ wie dann auch 
unter dem Saal/ die Gemächerzum täglichen Gebrauch / Nuten / und Bequeny 
lichkeitdes Hauses/ gebauet. uu 
Der Saalisiin der Mitte/ undin die Runde gebauet / auch fällt das Licht 
von oben herein. Die Kämmerlein sind unterschlagen. Oben sind die groß 
sen Zimmer / welche nach derersten Arthöhere Gewölbe haben. Um den Saal 
herumist ein Spaßier-Gang/so funffzehen und einen halben Schuh breit isi, 
Auf den änssersien Mäurleinder Posiamenten/ welche die Stiegen der Gal- 
lerienunterstüßen oder tragen/undgleichsam preißwürdigmachen/ siehen Bilder/ 
so voi dem weitberühmten Vicentinischen Bildhauer Meister Lorenzogemachet 
worden, 
Sihe Figur 51« 
Des
	        

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