Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

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Jorbereikung 
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Archite&ur oder Bau-Runft. 
- .. „3288 De undzuvor wir.den Anfang von des PalladüerfiemBuchmachen/so 
22807“ isinöthig nichtalleindenjenigen/ sosich inder Baukunst zu üben und 
IFI siudirenLust haben; sondern auchdenen/sozubauen inWillens/und im 
E27 Cr Wer begriffen sind/nachfolgenden Bericht und Unterricht zu geben. 
„EB? 3. Sollein weiser und verständigerBauherr/wie auch sonsten ein 
jeder Baumeisier/ehemaneinen Banauffähren undfürnehmen wil/ einen Über- 
schlag der Materialien/Fuhren/Geld und Vermögens machen. 
2. Darnach/was er für Kinder und VerwandtenseinerLinihabe/oder bekotüen 
möchte; damit seinfürhabendes Werck unter denselbigen nicht etiwan nach seinem 
Tod eine Ursache grosser Feindschafft und Zwietracht gebe/darausdannbald an 
siattfreundlicher Erbfälle/Verheerungund Zersidrungen der Häuser/ oder sonsten 
vielUngemachherfliessen möge, 
3. Bauet erdannaus Nothdurfft/ odevandern undHöhern mehrals ihmeselb- 
sten zur Lustund Wolgefallen/so mußer sein Vermögen/undwas erfür.Kosten auf 
solchen Bay-wendenwolle/in acht haben; auch aufdie künftige Kriegs-Gefahr/ 
und sonderlicm/ was männiglich von ihm reden werde / gedene>enz dannhieraus 
wirdman seinen Vorsaß/ undober so grosser Sachen sich zu unterwinden tauglich 
undwürdig seye/abnehmen und ermessen. 
4. SolleaucheinBauherrnichts thun / ohne guten Rath/und.aus vielen be- 
weglichen Ursachen; Insonderheitaber daß ernicht leichtfertig erkennet und ges 
yrtheiletwerde/welches ihme einen grossen Abbruch seiner Reputation.und Eh- 
ren wäre. 
5. Er soll auch des Architectioder Baumeisters Modello und Abrisseällerdings 
wolverstehen/damit im Bau nichts unverständliches fürgenommenwerdez; dann 
daraus exfolget leichtlich Spott und Schaden/ weilen Schmach und Lob / Ehr 
undUnehr / gewöhnlich vey grossen Gebäuen / sonderlich Publicis Edificüssich fin- 
den lassen. Dieweil die Welt ohne das viel willfähriger und geneigter ist/dasübel- 
gerathenezustraffen und zu schelten/ als demjenigen/so amvollkommenstenist/viel 
oder nur gebührendes Lobzu sprechen. Hiervon kan man nachschlagen Archite- 
Kurz Leonis Baptistz Alberti anderes Buch und dessen erstes Capitel / daselbsten 
wird maneinen weisen Rathschlag finden/der sich so wol auf Bauherren als Bau- 
meistere beziehet. . um 
6. Wann nun die Ehre/Nuten/Commodität/Gesundheit undSatisfaQiondes 
Hauses oder Bau-Herrns bedacht und reiflich erwogen / so mußman auch/ was 
König- und Fürstliche Häuser seyen/deroselben Hoheit/Grösse und Commodität 
GUFHda denselbigenihre Gebühr beschehe/ und dem Archite&o ewiges Lob 
araus zusiche. 
7. Der ArchiteTus oder Baumeister / muß auch nicht vergessen / gedachter 
oder gleicher Potentaten Verwandte und Beywohnende/ ihrem Stand gemäß/ 
zulogiren 3 damit seine vermeinte Dienste sich (9:00 Ungunsiverwandein/ und er 
etwanderselben wider Verhoffen entgelten müsse; absonderlich muß er bey gros- 
en Fürstlichen Häusern/zu welchen er erfordert worden/ein vernünfftiges Anord» 
nen
	        

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