mn Borbereitüng der Bau-Kunst. .
besieregion und Landschafft halten/welche mit mittelmässiger fue und'Feuchtig:
feit temperixtist/oder deren. am gleichsien und nächsienz dann diese producirk schö-
negrosse Leute/sodalang leben/ und schier feiner Kranckheitunterworffen sind,
14. Insonderheit soll man sich hüten / in Thälern oder zwischen Gebürgen
sich gleichsamgefangen zu geben und einzuschliessen / und allda sich bösem Wege/
und Zugang/vergiffteten Lüfften und Vaporibus , ja allem Koth und Unrath un-
terwürssigzu mon LC Sn
15. Dieallerlusiigste Situation/ist der kleinen Hügel/ dieweder zu hoch noch
zuniedrig/ und bisweilen von einemsössen und lieblichen Lufft erwiktert werdens;
jedoch ligt das allervornehmsteundmeiste an gutem Wasser/sonderlich zu menschli-
<erGesundheitz dann aus bösen Wassern kommen viel Kranckheiten/als Gravel-
| , Colica oder Grimmen/ Lähmungen/ Kröpff/ Oppilariones, Wassersucht und
dergleichen; wie solches beym Vitruvio und Leone Baptistain cap, Natur. aquarum
8cc, anderer zugeschweigen / zu ersehen ist,
Die guten Wasser / wie denen Philolophis, Medicis und Architedtis gefället/
sind keines widerwärtigen Geschmacks/ schöner heller Farbe / wiewohmandem
Waser schier keine Farbe eigentlich zuschreiben kan; jedomhältman das für per-
fect/so dahell/rein/und subtil ist/soman es aufein reines weisses Tuch giesfet/so es
am wenigsiennicht flecet/ auch so bald es gesotten/ so kühlet es auch wieder bald/
verlässtkeinen Schleim/ noch Schaum im Gefäß/ zeugt auch kein Möß oder
Schleim im Canal oder Rinnen/dardurches laufft/doch/daß es eine Quelle seye
Verunreiniget auch die Stein und Kißling nicht/ darüver es laufft/ sd es im Fluß
ist/sondern bleibet stetig hell/ schön und leicht. So viel seye nun gesagt von dem
Ausbund der guten Wasser/darinnen nicht allein von obgedachten Authorn/ son-
dern auch indiesem Tractat nachfolgend/ an seinem Ort/von dem Palladio ferner
äuvernehmenseynwird.
„Weiter auf unser Propolirum undverlassene Materi wiederzu kehren / so solle
man Achtunghaben/ daßnichts verderbliches / stin>endes und Pestilengisches
wachse oderzur Stelle seye/ um den Ort da manzu bauen Vorhabensist; wann
die Erd oderdasWasser schon etivasMangel hat/fan dasselbige mit derZeit durch
menschlichen Fleiß und Sinn verbessert und gewendet; da hergegen das mit der
Lufftnicht mag fürgenommen werden 3 derowegen man desLuftshalbden fieissige
Achtzu haben z dannistder Lufft reinund subtil? so ist seine Niesjung unaussprech-
lich/ ister aber inhicixt ? sd istnichts schäblichers. Danndieses isi gewiß/wo die
Lufftrein und gesund / sosind die Menschendie daselbst geboren werden / viel eines
subkilern Sinnes und Geistes/ als diejenigen/so unter einem groben/dicken undun-
temperirten Lufft wohnen. |
Es wäre auch wol wahrzunehmen /ob die Leute des Orts /daman 8ubauen
gedendet/langleben? was für Farb und Sitten siehaben ? zu welchen Kranck-
heiten und Inconvenientis sie geneiget und geartet seyen ? Jtem/was für Kräu-
terder Landschafft nuß/so wol Menschen als Viehes halber? undob die Schaaf
und Lämmer gesundeLebern haben ? dann gewißlich/aus dergleichen Erforschun-
gen/lernetman erfennen/ob das Ort und Landschafft temperirtoderuntemperirt/
gesund oder ungesund seye? |
Nachdem man nun dieses alles/ obgelehrter massen / wol in achtgenommeny/
somag mansich nach einem solchen Archite&o oder Baumeister umsehen und be-
werben/ wie wir denselbigen nachfolgend färstellen und abbilden wollen; weichem
manalsdann den vorhabenden Bau anvertrauen/denselbigen rechtzu ordnen/aus
dem Fundament aufzuführen/ und also mit gutem Conrento in das Werck zurich-
fen/ anbefehlenka, |
Ion