2... Das 1.Buch. Cap.LIt.
- 3-.Die Schönheit entspringt aus der woleingerichteten und schönen Form oder Gestalt
wann nemlich dasSgante Gebäu mit seinen Theilen/ und dieseunter sich selbst richtig corre-
spondiren/und ubereintreffen. In Betrachtung/das Gebäu wie ein ganßes und wolaus-
gemachtes Corpus/anwelchem ein jedes Glied sich wolzu dem andern schicfe/und an dem-
selben alle die Glieder nokhwendigerfordert werden/anzuschen seyn solle. |
Nachdem man nun diese Dinge im Abriß - Visirung und Modell/ wol betrachtet has
ben wird/?so soll man gang fleissig die Rehnung/ von allen Unfosten/-so. da aufgehen möch-
ten/ machen/ und bey Zeiten Borsehung und Beyschaffungan Geld thun / wie auch die
Materie zuvor bereiten/ deren man vermeinet vonnöthen jrbaben; damitim Bauen das
geringstenicht ermangele / welches die Deiiseung des Wercks verhindern möchte 3 die-
weiles deme/der es bauet/nicht zu geringem Lob/auch.dem Baunichtzu wenigerm Nutzen
gereichet/ nemlih/wann dieser mit der gebührlichen Geschwindigkeit volendet' wird / und
die Mauren allesämtin gleicher Masse vollzogen/ sich zugleich setzen können/ dämtt sienicht
dergleichen Risse gewinnen/ sept in denselbigen Gebäuensihet / die zu unterschiedlichen
Zeiten/und ungleich ausgemachet worden smd.“ 55 --
Derohalben/wann man die besten und erfahrnesten Werc>kmeister/die man haben kan/*
wird erwehlet haben/ damitdas Werc> zumallerbesten nachihrem Rath angegeben / und
ausgeführet werde 3 sosoll man /Hölß/Stein/Sand/Kalch und Metall zur Hand schaffen,
Beyder Herbeyschaffung aber ist unterschiedlichs zu beobachten / .nemlich : Wann man
das Gebaäl> der Boden/der Sääleund Gemächer machen4will/ so soll man sich mit so viel
Balten versehen/ daß/ wann sie alle zu Werc>k gerichtet sind / zwischen einem und dem an-
dern anderthalb Dieke eines Balkens bleibe- Eben dasselbe soll auchmit den Steinen in
gae<tgenoimmen werden/ daß zu den aufgerichten Steinen / der sechste Theil dick zu des Lich-
ten Breite erfordert werde. Und.wann.man.an.die.Bau- Zierungen/.Seulen oder Pfeiler
kommen/ so können die Basis/ Fuß oder Schaffgesims / Capitäl und Architrav / von
Bruchstein/ dieandern Theil aber von gebrannten oder gebachenen Steinen gemacht wer-
den, Was die Mauren anbelanget/soll manbeden>en/daßznach dem sie hoch über sichge-
fuhret/ fie auch je sHmälerund dünner gemachet werden sollen. | .
Wann nun dieser oberzehlte nothwendige Unterricht fleissig. in Obacht: genommen
wird/so ist kein Zweiffel / es werde eine juste Rechnung gemacht / und ein grosser Theil der
Unfostener/paretwerden können. Aber von allen diesen Stücken / soll von einem jeden
absonderlich an seinem Ort einmehrers geredet werden... Indessen sey diß zu einemallge-
neien Hyterhrund gleichsam zu einem Enfwurff oder Abriß des gangen Bäues vor
ugen gestellet, .
Aber gleichwie über die Quantität und Menge der darzu erforderten Materiälien/
auch die Oualität und Güte derselben/um das beste darauszuerwehlen/wolzu beobachten
ist; als wird die Erfahrung gar viel darzu verhelffen/wann wir von denen/vonandern auf
gerichteten Gebäuen/guten Unterricht überkommen? und.unsere Nothdurfft darnach rich»
fen werden.
Obwolen nun Vieruvius, Leon Bartista Alberti, undandere vortrefflicheScribenten/die
jenigen Lehrenund Unterricht gegeben haben/dieman in Erwehlung derer Materien hal-
ten solle / so willichgleichwol nichts desto weniger ( damit.in diesem. Wer>, nicht.etwas zu
mangel scheine) etliche/und zwar die nothwendigste/in einer Kurteentdecken und erzehlen.
97 SONDEN Es . - "033 SEANED SERS
GER: EDB EBE ETS
Sdas11: Wapitel 1. H DAI
Fon dem FFolßwer>.
722 As Holktwerc> soll (wie Vieruvius im neunten Capitelseineszweyten Buchs mel-
5 det)im Herbst/ und den ganzen Winter durch/abgehauen werden; weilen eszu
- .dieserZeit von ihren Wurtzeln diejenige Kraft und Festigkeit wieder überkommet/
“x welche im Frühling und Sommerin dem Laub und Früchten verrheilet war«
Auch soll es im Abnehmen des Monds gefället werden 3. weilen die Feuchtigkeit /welche
dem Holtz schädlich/alsdann verzehretist/und vonkeinem Holzwurm verleger werden Mat
- Au