CpW CC Das7: Buch. 3
Auch solle man die Bäume nur bis an die Mitteides Marcks einhauen / hernach stehen las?
sen bis daß sie verdorren; dann/also wird die Feuchte /welche sonst zur Frühlings-Zeit be-
förderlich/ heraustringen und verseihen. Und wannsie abgehauen worden/ so gul man sie
an Derter legen/da die Sonnenicht sehr heiß hinscheine/noch star>e ungestume Winde und
Regen hinkommen 3 Bevoraus sollen diejenige/welche von sich selbsten wachsen/unter Dach
oder bedeckt gehalten werden. Und damit sie nicht reissenoder spalten / sondern fein gleich
trocknen/ sollman sie mit Rinder-Mist anstreichen. Man sollsie auch nicht Morgens durch
den Thau/sondernnach Mittag/ aus dem Wald oder von dem Plaß/ wo siegehauen wor»
den/schlaiffen oder wegführen ; noch.vielweniger verarbeiten / wann sie noch vom Thau
feucht/oder aber sehrdürr seynd/dennjeneleicht verderben/ und dieseheßliche Arbeit gebenz
siewerden auch vor Verlausf z- Jahren nicht tro>en genug / um selbige zu Gebälcken der
Thuüren-und Fenster-Gestell gebrauchen zu können. Ebenmäössig ist hochnöthig / daß die
jenige/ so bauen wollen / vondenen/ sodieser-Sacheerfahren/ die Natur des Holßwer>s/
und wörzu ein jedes gutseye oder nicht/ sich rec<t erkundigenz- Vitruviusgibt hiervon/ an
berührtem Ort / sehr guten YUnferricht / wie dann noch andere gelehrte Leute davon weit»
läufftig geschrieben haben.
Bis hieher Palladius,
Wöcklers Wugäbe,
INS! demnach zu Aufführung eines Gebäues / sowol auf dem Land als in der Stadt sehr viel anden?
1 Bauholßgelegen/ undin unserm Aurore,ausvorgeseßtem kurgen Text / alles nicht genugsatm kan
verstanden werden 3 Als wollen wir denenjenigen/ so diese und dergleichen Bücher voim Bauen/zu gebraus
chensich beliebenlassen/ineinund andern Stüken/umsiändigern Berichtmittheilen / also auch von dent
Bauholt nochferneren Unterricht seßen :
14 Betreffend die Fällung des Holses/ist über voriges noch weiter zu wissen/daßman dasjenige Hol?
so in die Idässe oder Wasser / wie auch gegen das Wekteran einem Bau gewendet oder gebrauchef werden
muß /vom 15.bis 23.Christmonatsfällen solle. :
2; Zudem Gebälk und innern Gebäu/solle das Holkin der Sommerischen Sonnenwende/nemlich
im Heu-und Augustmonat/und wann Tagund Nachtgleich find/gefället und beschlagen werden/ damit es
den Winter durch recht verfrocknen könne, .
2. Tstauch das Hols den Winter durch/bis auf den Frühlina/ ant besten zu fällen /daman es schälen
kanz dann sonsten/ [0 es dürr/ wachsen gerne Würmerdarzwischen/ und erstikef von der Rinden. ;
4. Bauholtim Chrisimonaf undim 'Yenner/wann der Mond unfer der Erden/gefället/istauch gut, .
5. Holß/das gehauen odergefället wird /zwischen Johannis. und Luciä/im abnehmenden Mond und
leßten Viertel/istzu einem Bau ain besten und daurhaftesten ; dann in diesem Holßwächstkein Yänzieser/
eswird auch nichewurmstichig/und faulet nicht bald 3 dauret auch zum allerlängsten / aus Ursachen/ dag
umdiese Zeit/samt dem Monds- Licht der Tag abnimmt / dannenhero auch die Feuchtigkeit des Dolkes
nothwendig allgemach vergehen muß.
6. Auch sollman Bauholt fällen / wann die Sonnein der Jungfrau (w)und im Steinbock (b)gehet/
imabnehmenden Mond und leßfen Viertel / wann der Mondineinemfrocknen Zeichen ist & als im Wiv
der v./ Stier 8/ Jungfrau 1p/ Schüß 2 und Steinbock Lb. -
7. Eheman das Bauholßfället/ muß man den Stammen bisauf die halbe Seiten mitten des Baus-
mesbehauen/und also stehen lassen/ bis der Baumaustrockne/wie oben unser Author Meldunggethan,
83. Man kanauch das Zaiisol: schälen/und bis aufden halben Theil des Marcks von einander segen?
damit es weder vom Saft der Wurkel/ noch von der Erden keine Nahrung überkommen tönne,
9. Manag auch nach dem Fällen das Holtz verarbeiten und zimmern. )
1.0. Eschenholß wird von etlichen um Allerheiligen Tag gefället / soll daurhafft undgut seyn/worzu
manes gebrauchen wil- .
11. Darf-aund Laub-Hols/ist Erlen/Eichen/Buchen/Nuß-und Birnbäumen 2c, Dieses Laubholß
alles soll im Abnehmen des Mondsgehauen werden. |
12. Wann das Holß abgehauen / soll man solches an diejenigen Oerfer legen / wie sieoben der Author
beschrieben. . | ;
shtiehe Bauholz istvielerley Arten/ wird derowegen auf vielerley Weise unterschieden: Dann / etliches
isiguf unter die Erde/ etliches unter das Wasser / etliches über die Erde / etliches zu Balcken/ Getäfel/
TSisch/Stül/Bettladen/Fenster-Rahmen und andern Sachen/so zu dem Bauen gehören und vorkommen.
„ Ist derowegen nöthig/ daß ein jeder Bauherrund guter Haushalter solche Eigenschafften und dessen
„Natur selbsten erkundigeund versichen lerne/ und fich ganß undgar nicht auf die Handwercksleitte (jo-ofk
„mehr Werckim WMaulals in Händen und Verstand haben ) verlasse/ hernach abex solches zu [pat bereuen
„müsse: AJ % Wann