14 Das 1, Buch. CapV,vt,
Über vorige/ vom Authoxe beschriebene Kalcksteine/hat manauch Kalk aus Kieselsteinen zumachen]
und diese Kalck Kieselsteine seynd vornemlich dreye ley Arten; Netnlich: 1.Schwarße/weisse/ rothe. Diese
dreyerley Arten/soll man brenney/io bald sie aus dem Ofen kommen.
4-2. Alf Marmorsteinen/so schwarß/grau/ esprengf/von unferschiedlichen Farben/ wiemandieselbige
hin und wider in Teukschlandin grosser Menge Ändet/ auf dem Felde undin den Gruben bricht/ wird der
schönfie/weisse Kalekgebrannt/ so wol zu dem Mauerwerckals Tünchen nußlichund dienlich,
3. Alle gebrochene Kalcksteine zu dem Kalckbrennen / seynd besser / denn die zusammengefläubfen;
Jmgleichendiejenigen/so an einem schaffichten und feuchten Bruch gelegen /seynd besser dann diejenigen/so
an einem frocknen Ortgefunden werden.
4. Zu einem rechten Kalckbrandtwerden insgemein dritthalb Tagerordert.:;
5. Die Kalcköfen seynd ohngefehrer Strösse/etwanzwangig Schuh langz.undvlerzig Schuh fieff.
6. Je höher die Kalköfen seynd/je besser jeynd dieselbigezu dem Erhißen. 331 '1 30218
7. Jebälderman nach dem Ablöschen den Kalck/ alsobalden gleichsam noch warm/ verbrauchet/ je be-
ständiger und stärcker er die Steine anziehet und verbindet/ derowegen im Gegentheil/wann derselbige lang
abgeldschet ligen bleibet/nicht so Fräfftig als der vorige ist / wie solches die fägliche Erfahrungmie sich bringet.
8. Dieallerbesten Kalcksteinewerden erfennefaugihrer Härte/Schwehre/und dem Klang.
9. Derbeste Kalckwird auch erfennet/wannderlelbige einen geschwinden/dikenDampff imAblöschen .
aufwirsst. |
j tem 10, wann der Kalck sich dick anhängt in dem Gestell/ darinkien er angemachet wird.
11. Wann der Kälckmikt seinen eigenen ungebrännten Steinen vermauretwird/ so giebt solches star-
ee Mauren/indemesie sich am liebsten wied;r miteinander verbinden.
12. Den Kalc>zuzurichten./ daßderselbige nichtnur drey /vier/ zehen / sondern mehr Jahrlang qut
und fräfftigbleibe/mußman mit demselbigen nachfolgender Gesialtverfahren. - So bald der Kalck aus
dem Ofen kommet/so legekman ihnaufeinen ebenen Plaß/ fein gleich/ undin einer Höhe/ efwan zweyoder
drey Schuh hoch / so lang und breit/ al8 man will/ nachdiesem bedeckt man denselbigen mit gutem Feld-und
Wasser-Sand/ auch zween oder drey Schuh dick/alsdann sprengtman den Sand alsoüber und über/daß
ergangnaßwerde/und bisauf den Kalek durchfringe / jedoch aber solcher Gestalt/ daß er sich nichfentzünde
und verbrefie.Sihefman aber/daß der Sand reisset/und von dem Dampffspaltet/auch sich oben aus einan-
der trennef/so ziehefman denselbigen mie einer hölßern Krucken oder Schauffel alsobald wieder zu/damit der
Dampff und Yapordes Kalckes nichtherauskönne/ und also gleichsam ersticken muß. Wann dann die
RKalcksteine (so gSebrannfk) solcher gestaltmit dem Sand zugedecket worden/so werden siezu lauferFeiste/also/
daß/wann manihn über furfz oder lang brauchen und anschneiden will/so wird er seyn von Fette und Zähe
wieein Käß/ so von eifel Milchram gemacht worden/daßman auch das Hafft-Kübelein / damit man den
Mörtel anfeuchtet / kaum wird können herausziehen/ wird auch die ZWerck- und Moaursteine so wol anzies
hen/ und beften/als das beste KüttoderC iment ; Alleinmuß man auchgut Achtung geben/wenn man den
Sand naß macht/daß derKalc>kstein überal) mit demselben bedeckt sey/damit er FeineLufftempfange/dann die
Hiß und Dampff des Kal>s trennen den Sand/und suchen ODesfnung/dardurch sich des RKalcks-Krafftund
Anziehung verzehret/und gleichsam verschwindet.
Dieser Kalek ist sehr gut zu erhabener Arbeit/ und Wände damitzu befleiden/wieauch den Grundauf
die Wände damitzu machen/die bemahlet sollen werden; dann/ 'olcher Kal> verfället nicht/ oder frisset und
erbleichet die Farben des Gemähldes/in die Länge nichf/wieandere Mörfel/ dann es sich viehmal begeben und
zugetragen haf/wann ein Mahler vermeinet gehabt/er habe seinem Amt ein Gnügen gethan/und efwas gar
schönes gemahlet/ daß über etliche Zeit hernach der Kalck oder Mörtel die Farben gefressen und ertödfet ge?
habt/der Ursachen/daß der Kalek nichfrechf/undmitlanger Hand ist bereitet undzugerichfe: worden; dann
die Schärffe des Kalcks hat die Farben/so zuvor schön und lebhafft gewesen / ermattet und geändert/ ja haf
auch wol den gantzen Grund im Semähldezerrissen/undStückweißzerfä llef/oder Blattern aufgeworsfen/
welches nischt allein dem Bauherrn schadet / sondern auch die Mahler und die Gemächer beschätnef und
ändet,
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Sas VI. Wapitel
Won den Metallen.
; Je Metall sozu den Gebäuen gebraucht werden/seynd Eisen-Bley und Kupf-
fer. Das Eisen dienet zu den Nägeln/ Thür-Angeln / Schlossen und Mahl
schlossen / Beschlägen / Geremsen/ und dergleichen Arbeit darauszu machen.
. Es wird nirgends fein gefunden/ noch gegraben/ sondern wann es gegraben
ivorden/ alsdann wird es durch das Feuer gereiniget/ dann es dergestalt schmeltet/dag
man