18 Das 1.Buch. Cap.VIl.
Sas VI], STapitel
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8Jon den Qualikäten des Erdreims/in welmesman
die Fundament oder den Grund legen soll,
' „<s S werden die Fundament eigentlich der Fuß des Baues / nemlich dasjenige
“= Theilgenennet/so unter der Erdenist/ weiches den ganßen Bauhältund trägt/ so
99) über der Erden stehet/ derohalben unter allen denen Fehlern / dieman in dem
Bauen begehenkan/seynd die amallerschädlichsten/so an den Fundamenten mit
unterlauffenz dann sie den Untergang und das Verderben des gangen Werc>ks mit sich
bringenzund fanihnen/ohnesehr grosse Beschwehrlichkeit / nicht wieder geholffen werden/
derohalben ein Baumeister hierinnen allen seinen Fleiß anlegen solle.
An etlichen Orten hatmandie Fundament von Natur/an etlichen muß man dieKunst
darzu brauchen. Von Natur haben wir die Fundament/wo man auf Felsen zu bauen hat/
oder aufdie Düfft/ oder dergleichen steinigt Erdreich/ Tofo und 8caranro (ist eine Art Erd-
reichs/ sv eines Theils mit den Steinen participirt ) bauet 3 dann sie/ ohne weiter benö-
thigtes Ausgraben/oder andere Hülffe der Kunst/ vonsich selber sehr gut / und geschickliche
Fundainent seynd/und einjedes grosses Gebäu/ so wolin fliessenden Wassern /als aufdem
Land tragen und halten. Wouns aber die Natur dieFundament nicht gibt/da ist es von»
nöthen/ daß man sie mit der. Kunst suche / und alsdann hat man bisiweilen einen velten
Grund/oderan einemOrt/da Kieß oder Sand/ oder aufgerühret/ oder [u>weich/ oder
sumpffig Erdreich ist/zu bauen.
Wannder Boden oder Grund star> oder vest ist/so soll man also tiefin denselbigen grä-
ben/als einen verständigen Baumeister düncket/daß die Qualität des Baues/ und Solidi-
tät oder Dichte des Bodens / erfordere/ und soll die Eingrabungmehrentheiis das sechste
Theil von der Höhe des Baues seyn/wosern man keine Keller oder andere Gewölber unter
der Erden machen will. Die Festigkeit zu erkennen/ wird darzuhelffen/daß manauf das
Ausgraben der Ziehbronnen/Cisternen/und dergleichen Oerter/acht gebe; Auch/kän man
es an den Kräutern erkennen/so daselbsten wachsen /wann dieselbige nurinfestem und star?
>den Grundepflegenzu stehen ; Absonderlich wird auch diß ein Zeichen eines vesten Erd-
reichs seyn/ wann dasselbige/indeme ein grosser Last darauf geworffen wird/ nicht wieder-
schalletoder zittert/welmesmanerfahrenfan/ durch die Saiten der Trummeln./ sv andie
Erde gesetet werden sollen/wann sie auf denselbigen Schlag gang sittiglich sich bewegend?
keinen Schall von sich geben. Item/ von deminein Geschirr gethanen Wasser / wann es
sichnicht bewegen wird/ so geben die nächsten Derterdarbey / dardurhihre Festigkeit und
Dichte zu erkennen/und zu verstehen. Jm fall aber der Ort sandigt oder kieseligt wäre/ so
sollman Achtung darauf geben/ ob es auf dem Land oder fliessenden Wasser seye; Dann/
da es auf dem Land wäre/ so soll alles oberzehltevon dem vesten Boden gehalten werden.
Jim fall man aberimfliessenden Wasser bauen wolte/so wird der Sand und Kießgantund
gar unfüchtig seyn / dann das Wasser durchseinen stetigen Lauff/und mit seinen Fluthen/
aneinander seine Ströme führend/gar oft sein Bett oder Läger ändert; Aus der Ursachen
soll man alsv tieffgraben/bis män einen starken und vesten Bodenantrefse / oder aber / da
ein solches-gar'sc<wehr zu thun wäre /-soll man dochetwasin den Sandund Kieß hinein
graben/und darnachPfähl schlagen/welchevon gutem Eichenen oder Erlen-Holß seyn/und
mitihren Spilzen inden guten Grund oder Boden reichen/aufdiese soll man alsdann fol-
gends den Bau seen, Wann man aber in ein luck und nicht dichtes Erdreich zu bauetz
hatte / so soll alsdann so lange gegraben werden/ bigsman den vesten Boden findet/in der
Breite und Tieffe/ alsdie Dicke der Mauren/ und die Grösse des Baues erfordern. . Die-
ser veste Grund/ sogeschicktist die Webäuzu tragen/ istmancherley Sortenz Dann ( wie
Albertus recht saget) ist er an etlichen Orten so hart / daß ihn schier kein Eisen hauen kan/
und anderswo noch härter/in ändern Orten ist er schwarß/ und an etlichen weißlecht/und
dieser wird für den allerschlechtesten gehalten. An etlichen Orten ist er wie Töpffer-oder
Hafner-Letten / und an etlichen Orten wie Dufftstein 3 Unter allen diesenist derjenige am
besten/ welcher mit Mühe sich hauen und graben lässet/ und wann er feucht gemachtwird/
sich nicht in Koth dissolviret und verfliesset.
"an
Vit