Tap.VIl, Das1, Buche.“ 49
Man soll auch auffein altes Gemäueroder Fundament? essey abgebrocyenoder ein?
gefallen/fein neu Fundament anlegen/wann manzuvor nicht wölweiß/welchergestalt daß
selbige star> genug seye/den Bau zu tragen/und'wie tiefes seye. Da aber der Boden weich
und sehr tieffwäre/gleichwie in den Sumpffen und Morasten/ss solle man Pfähl schlagen
welche um den achten Theil der Höhe der Mauren lang / und um den zwölfften ihrer
Länge dick seyn. Und sollen die Pfählalso dicht aneinander gesagn werden/daß feinaäns
derer mehr zwischen ihnen könne hinein gehen/ auch sollen sie mit vielen und öfftern dann
mit starken und schwehren Schlägen/eingeschlagen werden/damit derBoden und Erdreich
sich desto besser conloligire/ fester seße/und dichter werde 11, MERE
Die Pfähle der Röste sollen nicht allein unter den äussern Mauren/die auf den Wasset>
Canälen/ oder Gräben stehen/ sondern auch unter den Zwischen-Mauren / sv die Gebäue
theilen/geschlagen werden 3 Dann wann die Fundamenta der mittlern oder Zwischen?
Mauren anderst als deren auswendigen gemacht werden/und män der Läng nach die Bal-
c>en aneinanderstösset/und andere überzwer< darüber leget/sv wird es sichnachmalen zu-
tragen/daß sich die mittiernMauren sene>ken/und die auswendigen/ weilen sie auf Pfählen
stehen/sfich nicht bewegen werden; dannenhero alle dieMauren sich von einänder thun/und
reissen werden/weiches dann einen einfälligen Bau macht/und sehr schändlich stehet. Dar-
um soll mansich vor dieserGefahr hüten/bevoraus/wann man geringen Unfosten inSchla-
gungder Pfählegedächte anzuwenden; doch sollen/nach Proportion.der Mauren/äuch ges
meldte Pfählin der Mitteetwas gesc<hmeidiger/und nicht so starc>/als-dieauswendigen ge
mat werden. 1573554
Bishicher Dalladius: ;
Böcklers Sugabe,
JU 2neme nünder Author ein und ändere gute Syimerungen / und ekliche Spetial-Regeln von den
WC Fundamenten eines Gebäues/ vorstellet / darbey' aber insonderheit dem Baumeister seine gebührende
Lection giebt/daß er in Anlegung und Seßungder Fundamenten/seines unterhänden habenden Göebäues/
amallersorgfältigsten seyn solle / wofern er nicht den Bauherrn in grossen und Unvevantwortlichen YUnfo*
sten /wie auch sich selbsten/in Schimpff/ Spott und Schaden seen wolle- Damit aber diejenigen ange?
hendejunge Baumeister/sooft mehr Einbildung/als Steine/zu dem Fundamenthäben/gleichwöl von ihrer
Aberwißabwendig gemacht/und auf den rechten Weggeleitee werdenmöchten 5 Als wollen wir denen Batt
herren nachfolgenden umständigen Berichk noch ferner mittheilen / damit sie solchen jungen angehenden
Baumeistern nichtGlauben geben/sondern/dafern es seyn könte/mit ihrerGiegenwart/oder aber vur< andes
xeverfraute undverständige Oienergute Achtung daraufgeben lassen/ nemlicht ;
Der Bestand eines Orts zu den Fundamenten kauglich/kanauf vielerley Arten erkenne werden/ und
sonderlich aus der Erdenz Dann diejenige Erde/die nicht umgraben und gerührekworden/wann man diesel
bigemiteinem Fuß oder Stück Holß schlägt/so gibt sie einen verdumpffnen Thon/öhneintigen Nesonanß3
Zu dem wirsft siekleineHügelein auf/als wie auf einer Steingruben/wo man Steinegräbe/und wann man
gemeldte.:Hügelein neßet/daß fie nicht bald wieder trocken werden/solche Erde ist auch aut zu den -Fundamen-
ken. Deßgleichen ist auch diese schrguf/ die in einer Quantitätimit andern Landschafften oder Erden / viel
oder um ein Zweytel oder Oriecheil schwehrer ist/ als dieandern / als daß siefest/klößicht und Slutinola ist,
Es ist auch ein Unterscheid der guten Erden/ an Vielheit der Farben zu erkennen ? je nach der Ländes Ark,
Oie'gufe Erde zu den Fundamenten ist germeinsglich fest und schwärtß 3 Etliche istbleyfarb und letticht/
diese ist auchschrgutf. - Etliche ist weißlecht/ ftucht/ und fällek aus den Händen 7 wannman siezerteibet/
gleichsam wie ein Koth/diese istnichts werh/und soliman sich derowegen wol därfür hüten. Auch findet
man Erdein den Fundamenten/die istwiekleine Steine/oder grober KießB/so an &inander hänget/alswäre es
mit Fleißineiner Massa zusammen gebachen/und diese ist vorfrefflichguf. "Jngleichen / wann'mangute
Fundamenta findet/aufAdernoder Natur der Erden/dienichk fast dick ist/und sichet/wie grober/weisser oder
rother Sand/mit kleinen Steinlein wol vermischet? daß alles aneinander hänge"
- EgShaben sich zu einer Zeit ekliche unferstanden/ihrem eigenett Sinn/ohne einßigeErfahrting dderAuf-
richfung der Gebäue/ zu folgen/und dieses Fundamentnichk beobachtet/sonderneinbesserszu finden vermei-
nef: haben derowegen die Erde übervorbesagtes noch ferner eröffnet? und erwändreybisvier Schuh'fiesftt
gewühlet/ auch wol zwangigoder dreyssig Schuh/ mehrund weniger / und haben doch endlichnichts gutes
gefunden zum Fundiren; Seynd alsv befrogen worden/indem sie nicht verblieben / da sie solten/ haben her
nach woletwanmüssen Pfähl und FÜS zu den Fundamenten machenlässen. ' 3 6
Wann man demnach von dergleichen rothen groben Sand finder/ mag mankecklich darauf batten?
sonst wird demBauherrnmit den Maurern eingrosserundunndthiger Unkosten darauf gehen/witrtehbert
widerfahren/dexohalben mag der/so dieser Lehrefolgen will/darauf gute Achfung geben« "71€ N
TI. "arl
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