Cap. Vl. Das 1, Buch, " "4
machet eineGrube/in derGrösse eines Brunnen-Lochs/nichtgar tieff/vier oder sechs Schuh kieff/ist genug/
darnach procedirkman/wie man sonst zu thun pflege/wannman sehen will / ob Wasser-Luellen irgend da
seyen/odernicht/und dieses geschiehet also : Man nimmezween Häfen/ oder gebrannte Krüge/ deren eine?
ekwan einen Schöpff/Eimer voll Wassers hält/füllee dieselbigen alle beyde mit Scheerwolle/ oder derglei?
chen wolaus / bedecktsiegeheb mit Ziegeln oderBrettern/ und nofirfzuvor / wieviel einjeglicher wieget>
Alsdann nimmt mandeneinen/stellet denselbigen inein E> oder Winckel/ da das Fundament amtiesssien
ist/dieser mußaberganßgeheb zu gemacht werden/damit nichts davon ausdämpffenkönne 3 Denandern
Hafen oder Krug stelle manin das vorgemeldte/wie ein Bruünnengegrabenes Löe<h/und das allertieffstedes
Fundamenksist/ miteinem Bret und Erden/wie der erste ag seyn/ wolbedeckt; Lässt beyde Häfen oder
Krüge einen Tagoder zwey/ oder mehr also stehen/darnach nimmt man sie also heraus/und befi ichet/welcher
an seinem Gewicht mehr ab-oder zugenommen habe. Jst der/ so im Bronnen-Loch gewesen/viel schwe
rer an seinem Gewicht worpen/ äls der so im Fundatmnent/ soistes ein Zeichen/ daß / je tiefer maängräbt/ je
Feinnüßiger/wässerichter/und heilloser das Fundamentwürde> Ist er aber nur ein wenigschwererworden?
undhatf am Rand/ oder seinen Seiten/kleine Trdpfflein/gleich wie vom Shau/ so ist eseine Anzeigung/?
daßeinklein fliessendes Wässerlein darunter laufft. Seynd aber beyde vorige Krüge/demaufgeschriebenen
Gewicht aleich schwehr/oder deim Bronnen gewesen leichter als der andere/sd istes eine Anzeigung/ je tief?
fer man grabe/ je besser Fundamenkman finden werde > seynd' sie aber demersten Gewicht/ dderjabeyds
einander gar gleich / so solman im Fundattnenk verbleiben; dann in der Tiesfekeine Besserung zu finden isi
Oie besten und sichersten Fundamenter seynd Felsen oder Stein-Göruben/ wie jedermänniglich be-
kannt / und exfreuet einen Baumeister / wann er' festen und satten Gründ zu seinem Werk findet:
Allhier ist auch ein Baumeister insonderheit zu warnen / daß man zu Zeiten ein Fundament nach-des
Landes Göelegenheif / Nakur und Neigungen richten 'mußz Dann welches Ork öder Land 'Erdbibent
unterworffen ist / daselbsten ist der satte und feste Grund und Boden nicht ga gut zu den Funda
eat 5 Welches ohne Zweiffel Ursach gewesen / daß die Alten gerne auf Sütmpff und Pfüßen ge?
auet haben.
Man soll auch nicht für gering achten / das man die Fundamenka/ in welche Röst geleget wdr?
den /. mie Kohlen oder Wolle bedeeke/ damit sie nicht von dent Mörtel entzündet werden / und ver?
brennen: Derowegen pflegt man auch die Pfähle /so bey den Fundamenten geschlagen werden /wol zu
brennen/damit sieunter der Erde von der Fäulung behütet werden/welches nichtallein von dem Vieruvio
angewiesen/ sondern durch tägliche Erfahrung genügsam bezeugek wird.
WannbeyLegung eines Futidatments/män keine grosse Steine haben kan? die doch sonsten insons
berheit ndthig darzu wären3 ' Alsbey Brücken über fliessende Wässer / grösse steinerne Dämme / und
Bährewbey den Vestungen / zu dein Wasser-Gräben / Sümpffen/ und dergleichen 5; Als wollen
wirden jenigen Baütneistern/so dergleichen noch nichterfahren oder prackicirek haben/nachfolgenden Unfer*
richt geben/daraus siezu ersehen haben/daß esmitihrerblössen Einbilduna/ und vergeblichen Pfälerepnicht
genug/ sondern daß sie hierinnen/undin viel hundert ändern'nöthigen Stucken/ bey dem Bauen täglich
nochzulernen/und ün die Schulden Erfahrung gehen müssen. | |
Wann demnach/vorgelehrter Massen/das Füridament älso zu den Maurenfertig / und äber wegen
des vorhabenden Bauessehr groß und weit gemachee werden müssen / und man zu dem Grund-Legender
Maurer keine'grosse.Steine haben kan/ so ift nichtsnähers und bessers-/ -als man präparire den Mdbr-
fel und Kalck/ wieerausdem Ofen kommet / und oben / wie derselbige solle zubereitet werden / verfet»
figet? mit Sand der'aus fliessenden Wassern kömmit/ und mit vielen Steinen vermischte ist / wie fie
seynd/ doch nicht grösser / als eine Faust 'groß 3 Solche Materie“ / mite dem Kälek vermischte / hi
eingeworffen / hält fest /" und dienet' an stack des Mörtels und Steins /' dann der schwehre nasse
Sand /“so Steine mit.sich bringet/ fället in die'Luicken / und fülletälles aus / umd darff es der Mdau*
rex mit der Köslen nicht einwerffen oder streichen? sondern ist genussam/7 wanti er mit der Schäuffel eit
wenig geebenet wird?) 4 | Jn
Nachdeme nun dieses einen halben Schuh höch/ohngefehr zemächet worden? sb nimmt man dars
zwischen Stück von Steinen/ so groß'äals man sie haben kan/ oder Wackensteine/wie mansie findetk/je
härfer/je besser sieseynd/ wirfft solche hin und wieder darein/ daß sie zeistreuyer einander nießfäntühren/
aufdiesealsdann wieder Kalck/mitigrobem schweren Sand? darauf bis-wieder halben Schuhes dick/und
aufdiese wieder grobe Brocken/ und Wackensteine/ hinünd wieder/ und alsomit solcher Arbeit und Uhims
wechselung fortgefahren/ bis das Fundament ganßvoll wird. we. |
Diese Materie/alsozugerichtet/ verdärtet aufeinander/daß es wird wie ein Massa oder Feisen/ der
aus einem Stüc> erwachsen ist / allo / daß man auch mit keinem Pfahl darein kan / will geschweigen
zerbrechen / oder Steine heraus zu reissen > Ursach dessen/ weilen die Materi/ in grosse und weite Funda"
menten also gestreuet/ efwas Feuchtigkeichat / dieselbige Feuchtigkeit neßet und befeuchtet den Mrtel/
welcher mit langer Hand trocknet; Jnmittelst trocknet sich der grobe Sand und Stein auch / und zie?
hef die Feiste des Kaleks an sich. Wie man dann in dergleichen Steinen / so also gebräuchet
worden / wanndieselbigen zerschlagen werden / eine Weisse/ so dem Kalek gleich/ findet / welches an an?
dern / so auf diese Weise nicht gebrauchet worden 7 nicht gefunden wird, Felsen- Steine ziehen auch
den Kalck ais sich. Gz Vor;