Cap-VI, Das 1,.Buch- 23
Sas VII]. Sapitel
Non den Bundamenken.
iSsollen die Fundament zweymal so dik seyn/ als die Mauer/ die darauf ste-
hen solle/und soll maniin diesem auf die Qualität des Erdreichs schauen / wie
dann auchaufdie Grösse des Baues; Auch sollen sie in Lucken- und bewegli-
. - Ichem Grund/ dernicht gar satt wäre/ unddaein groser Lastauftommen solte/
noch breiter gemachet werden.Der Platz oder Boden der Fundement-Grüben / solle gleich
und eben seyn/damit der Last fein gleich aufstehe/und nicht an einem Ort sich mehr seße/ als
andemandern/ und sich die Mauren voneinander begeben / und Riß bekommenz Dieser
Ursachen halben pflasterten die Alten jetzt gemeldten Boden/ mit Tiburtiner-Steinen/ und
wir haben im Brauch Bretter-Böden oder Schwellen hinein zu legen/und darnach aufdie-
sesbige zu bauen. Es werdendie Fundament mit einem Anlauffgemachet / nemlich/ daß
fiejelänger jemehr zuruck lauffen und abnehmen/je mehr sie über sich steigen/doch also/daß
aneiner Seiten soviel gelassen werde als an der andern! damit das Mittel des obern Theils/
bleyrecht/aufdas untere Mittel falle/welches ebener gestalfauch in den Absagen und Dimi-
nutionibus oder Verjungungen/ deren Mauren über der Erden / gehalten werden solle;
Dann auf diese Weise der Bau eine vielgrößere Stärke betommet / als wann die Absäaß
anderstgemachetwürden. Es werden bißweilen / bevoraus in sumpffichten Bädern (da
Seulenhinfkommen) den Unkosten zu erspahren/ die Fundament nicht ganß nach einander
gehängtoder continuirt / sondern nur mit etlichen Gewöslb-Bögen gemacht / und darnach
aufdiese Bögen gebauet. In grossen Gebäuen / seynd sehr hoch zu rühmen etliche Lufftlö-
<>er/ die durch die Dicke der Mauren gehen / vom Fundament an biSunter das Dach hin-
ausz. Dann sieden Winden einen Ausgang geben oder machen/ damit siedem Baudesito-
weniger schaden 3 Auch ersparet man viel Kosten darmit / und seynd'nicht von geringer
Bequemlichkeit/wannin denselbigen Schne>en oder Stiegen gemachet werden/durch wel-
cheman von dem Fundament/ bis oben auf den Bau kommen könne,
Bis hieher Palladius,
VZocflers Sugabe,
D Emnach unser Authorvon den Fundamenten der Gebäuen/ nur eine kurße und summarische Anwels
c2D) sung huf; undaber an allen Gebäuen/ so wol der Civil-oder Bürgerlichen / als bey Ummaurung
der Städte/Schlösser/Vestungen/und dergleichen/ vielerley Sachen zu beden>en undin acht zu nehmen
vorfallen 3 Als haben wir ekliche vornehme Special-Reguln / denen jenigen so zu bauen gesinnet/ hierin-
nenzur Nachricht vorzustellen/das übrige/so etwan sonsten von' den Fundamenten zu wissen seyn möchte/
den Bau-Verständigen unvorgreisslich anheimzustellen/ vor nothwendig erachtet.
Nachdeme nun vielerley Arken von Gebäuen vorkommen/so folget daraus/daß auch vielerley Funda-
menfadarzu erfordere werden. Zu Vermeidung vielerley Umständen und Bkeiläusieeeiten/woilen wir
dieselbigen in sechs nachfolgende Stücke abtheilen 3 Nemlich/die Fundament seynd entweder
1. Auftrockener Erde oder Kieß.
2. JnLucker Erde oder Boden.
3« Auf Stein und Felsen«
4. AufQuellenin Bronnenwassern«
5. In Morast,
- 6% ZnderSee/Meeroder grossen Wassern.
* Jn Erläuterung vorhergehenden Capitels / haben wir ein und andere Special- Erinnerungen ge-
than/ nemlich/ wieman sich in Grabungund Inlegungder Fundamenten zuhalten habe 3 Anjeßo wol-
lenwir/ nach obiger Abtheilung/ auch kürbßlich anzeigen /wasbey ein- und anderem darbey absonderlich zu
wissen nöthig seyn möchte/ als?
17. Will man einen Bau/und also dessen Fundatnent in trockene Erde öder Kieß seßen und an-
legen/so soll man darzu Pfählvon gufem grünen Eichen-Holtz nehmen / so zuvor wolgebrennt / und mit
heissem Hark und Oel wol angestrichen worden; Diese Pfähl müssen lang seyn von sechs bis sieben Schuh/
und id Hinsch dick aufs wenigste zehen Zoll/je nach Beschaffenheit des Baues / so darauf geseßet wer-
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