24 Das 1, Blich« K&ap.vin,
2. In einem Lucken Boden/ müssen die Pfähle gleichfalls von gutem Eichen-Holl./ zehenbig
zwölff Schuh lang/und zehen bis zwölff Zoll dick/genommen werden. Diese Pfähle soll man nicht über
einen Schuh weitvon einander schlagen / darauf werden alsdann Schwellen mit Eichenen Zapffen ven
spündt/auch Röste von gutem Eichen-Holt geleget/so Creußweis geschrenc>kt werden 35 Die Löcher darzwi"
schen haben ins Gevierdte jede Seite ohngefehranderthalb Schuh. Die Pfähle werden in die Löcher
zwischen die Ecken/gegeneinander über geschlagen/und das übrige mik Sand / Kalk und Kohlen beschütttt
oder ausgemauret. Die Röste/ so auf das Fundament gelegt werden-/sollen ohngefehr einen Schuh weit für
das Vördertheil der Mauer hinausgehen/die Schwellen seynd drey bis vier Zoll dick. - Die geschlagenen
Fundament seynd;die/besten. | .
zZ: Auf Stein und Felsen bedarff es keiner sonderlichen Fundamenken/ weilen solches schon ait
sich selbsten da ist/nurist dieses darbey in acht zunehmen/daßman/nachdemees der Bau und die Grösseoder
Oickeder Mauer exfordert/beebene/ undmit etlichen Absäßen mache /oder einhaue, m
4. AufQuellen in Bronnen-Wassern seynd die Fundamentan den Vestungenam besten/iten
andenen Gebäuen/soauswendig an einen Flußgeseßtwerden. Diese Fundament zu machen/ soll mart
jederzeit (was die Vestungen änbelanget) von vier bisfünff Schuh tieffer/zu dem Fundament graben/ damit
das Wasser allezeit im Graben bleibe/ und nicht so bald abgeleitet werden könne, | '
5. In Morast schlägt man vor allem zwo Reyhen grosse und lange Erlen-Bäume / so tieff fichins
eingehen/und geschlagen werden können/ hernacknitnmt man die Erdeein Schuh oder drey aus/ legts vom
nen mit Holß ein/seßt hernach die Waasen darauf/ wann wan solcheszu einem Bollwerk oder Schanß
gebrauchen will / und stössee es hart aufeinander.
6. In Sec oder tieffe Wasser mußman eitelgesenc>kte Wer>ehaben/ dieses seynd Kästen/mikt
geschrenc>kfen und beschlossenen Eichen-Hölßern/mit ausgefüllten Steinen und Sand / darzwischen mit
ungeldschtem Kalck ausgeschüttef. Die Fundament der Mauren sollen auch von grossen und breiten
Steinen beleget werden.
Bey grossen und schwehren Gebäuen soll man die Fundament miteiner Schrögeoder Anlausf ma?
chen/ nemlich/ daß dieselbige jelänger jemmehr zuruwarts abnehme / und solches von einer Seiten so viel
als von der andern/indeme sie über sich Feigen/damit das Mittel des obern Theils/ perpendicular und bleys
recht auf das unfere Mittel falle / welches ebenmässig bey dem Abseßen und Verjüngungen der Mauren
oberhalb der Srden in acht genommen werden solle. |
Ausdiesem folget/ und gibts die Erfahrung/daß nur zween Weg/auf welchen die Mauren ihre Last
und Gewicht auf dem Fundament fragenkönnen. Der erste Wegist/wann die Mauer perpendicular odex
bleyrecht stehef/als die Thürne und andere starcke Gebäu/dadann einejedemittelmässige Di>evon Maur
werc> einenjeden grossen Last erfragen kan/wann nur das Fundanzent nicht weicht/oder dasolches fich schon
seßzete/ es sichumund um zugleich senckete. Derandere Wegist/ wannmdie Mauerschrög/und ausserhalb
nicheperpendicular oder Winckelrechtgemacht wird / welches gemeiniglich bey den Mauren der Bollwer?
>den/andenen Vestungen zu schen/danemlich diese Mauer einen andern Last/welcher auf demselbigen ligk/
fragen muß/und alsonur vonder Seitenher fruckt/da dann die Mauer-keine-andere“grössere Macht hat/
als diejenige/welche ihr die Dicke und HDärteihres Leibes giebt/derowegen/wann solches bleyrecht wäre/ kön?
te der Last/so dahinter ist/dieselbige leichtlich hinaustrucken / welches nicht allein dienatürlichen Fälle/ sons
dern auch die tägliche Erfahrung mitsich bringet/und gnugsanmz ausweiset, . m
- Dafern aber in einem Fundament ein Fehler begangen worden'/ daß die Mauren anetlichen Orten
sich trennen oder aufreissen/ und endlich gar brechen oder einfallen./ so muß man demselbigenautfolgende
IVeisebegegnen und vorkommen/nemlich: -Man unterstüßet die Mauer/ und gräbt an dem schadhafften
Orf/bis unter das Fundament/ undmachetden Boden eben/ untermauret es/ wo esndthig/und verstreicht
die Riß/so wird es fich nichtweifer trennen, R uw |
Wannmane ein starck Gebäu/als Shürn und dergleichen/bauen will/ so sollman die Maurengleich
aufden satten Boden aufseßen/da das Fundament (wieoben angewiesen worden) breiter seyn soll.
ZVPas ferner die Breife und Dicke der Fundamenten anbelanget/wie dieselbigenach der Dicke und. Hd?
he der Mauren/so darauf geseßet/proportioniret und gemacht werden sollen/ haf unser Author in diesern et?
was weniges Anweisung gethanz3 Löber solches/ zumehrerem Verstand/wollen wirnoch fernere Idachricht
folgender Gestalt seßen 3
Vor allen Dingen muß man die Breite und Dicke der Mauren aus der Tieffe des Fundaments ers
lernen 5 Alszueinem Exempel? Fstan einentgemeinen Haus oder Bau / die Mater ausser- oder ober?
halb der Erden zween Schuch dick/ oder achtzehen bis zwanßig Zoll(das ist/achtzehen Zoll thun anderthalb
Schuh/und zwanßig Zoll hun ein Schuh und acht Zoll/den Schuh zu zwölsf Zoll gerechnet)so kan matt
ihm weniger nicht (imfall man es recht und wol machen will) als einen halben Öheilmehr / das wäre drey
Schuh/im Fundamentoder Grund geben Auf zwanßig Zoll gibt man dreyssigin die 8rde / diese mas
chen dritcehalb Schuh, + Die Verliehrung der Mauren istnichts anders / als daßsie oberhalb des Funda»
ments/bis zu ihrergebührenden Höhe/immerabnehme3 Als zum Exempel/ so eine Mauer ausserhalb der
Erden vier Schuh dick gemacht werden müste/so soll fie unter der Erden/sechs Schuh zu demFuß im Fun?
dament angeleget werden. eg
i