28 Da81. Buch« Cap.XX1.
Ampbithearia zu Pola / und dergleichen/wsran sie den Unfosten und die Zeit/so darauf
gegangen wären/zu ersparen/die Jmposten/ oder Pfei ler-Gesims/ deren Gewölbe / die
Capitäl/ unddie Cornicioder Haupt/Gesiins/ allein ausarbeiteten / und das übrige rauh
und bäurisch liessen/dann sie sahen nurallein auf die schöne Form des Baues > Aber an den
Tempeln/und an den andern Gebäuen/so eine Sauberfeit und Zierde erforderten/erspars
ten fiekeine Arbeit/ dieselbigeganß und M äauszumachen/ beydes mif'reiben / als auchsel!
be/bis aufdie Hohl-Kehlen der Seulen/glängig zu mächen/ und mit allem Fleiß auszupgs
fixen. " = zz as . 2
Gleichwol/meiner Meinüng nach/sollen feineMäuren von gebranntenSteinen rastich
oder grob gemachet werden/wieäuch feitie Schlothüt oder Rauchfange der Camin/ dann
sie aufdas allersäuberste und'zävteste. zugefächtet seyn sollen/ weilen ohne den Mißbrau
auch daraus erwächset/daß'nemlich'dasjentge/so natürlicher Weise gans seyn solle/ gers :
Felt/und in vieleTheile zertheilet/ fingiretund'verstellet'werden würde. Aber nathdey
Grösse und Qualität des Battes / foll einjeder Bau / entiveder rustite "öder polit (das ist/
grob.oder zärtlich). gemachet werden/und sollen wir das in einem Bau/derdie Sauberkeit
inallemerheischet/nichtthunzso die Altenthaten./ welche von der Grösse deren .-Wer>en/?
darzu gezwungen waren/ und dasselbige aus Unverstand also einrichteten.
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Ron den Diminutiombus oder Werjüngungen'der
Mauren und derselbigen Shetle, ""
' An solle Achtung haben/ daß/jemehr die Mauren übersichin die Höhe steigen?
sieguchjelänger je dünnergemachetwerden5 Derohalben dieselbige / sonechst
über der Erden stehen/ um die Helfste dünner seyn sollen/ als das Fundainent
„ist/ unddieaufdem'«a, dern Stockwerc>/ um einen halben gebachenen Stein,
dünner/danndie Mäuren deserften/ undalso sollen siein dem Bau/ bis oben aus/nach'ein
anderseyn/und das ailes mit Verstand/damit sieoben nicht gar zu dünnsseyen. |
- Das Mittel der Mauren obenauf/ sollebleyrecht auf'das Mittel der unteren Mauren
fallen /also/ daß die gange Mauer eine Pyramidalische Forme gewinne / gleichwol'wann
man eine Feldung oder Seite der Mauer oben auf gerad über die Seite der untern seßen
wolte/ so foll man eStrach der innwendigen thun z Dannalso das Gebälckder Böden/ die
Estrich/die Gewölbe/ und andere Haltung des Gebäues / nicht zulassen werden / daß die
Mauer falle/oder sich bewege: Der Absatz sv auswendig seyn wird/soll miteinem Band/
Cornice oder Gesims bedecket werden. / sv um den ganßen Bauherum gehe/ welches eine
Zierde/und auch-wie ein Band des ganzen Baues seyn wird. Die Winckel oder E>en/
weilen sie zwey Seiten fassen/ dieselbige halten undzujammen verbinden / müssensehr
starc> seyn/ und von langen'harten Steinen / als mit Armen / gehalten werden ; Auch
sollen die Fenster und Oeffnungen vondiesen/wo möglich/ gesezet/ oder zum wenigsten
Poi Desing bis zum Winckel so viel Raum gelassen werden/als die Breite besagter
Oeffnung ist. '"
Demnach nun von den Geschlehten der Mauren geredet worden/ als gebühret sich/
daß wir zu den Zierrathen derselbigen schreiten/ derenkein Bau keine grössere haben kan/
als dieihme die Seulen geben/wann sicanderst an ihrebehörige Oerter/ undmiteiner schö-
nen Lroportion an den ganen Bau gesetzer werden.
Bis hieher Palladius,
Böcklers Sugabe,
Mann demnach an Aufführung der Gemäuer zu einem Bau nicht wenig gelegen / als wollen wirüber
voriges/denjenigen/so dergleichen Gebäuführen sollen oder wollen/noch kürßlixh nachfolgenden Bt/
xicht und Uänferrichte mittheilen.
„Norneny
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