Cap-XLXIL Das 1,Buch. 29
Yornemlichift zu mer>en/wannman ein Haus oder Gebäu aufbauen will/ Undman weiß/ wie
hoch solches werden soll/oder wieviel Stockwerc>k übereinander kommen werden nach welchen die Mauer
im Fundamenk/und überder Erde angeleget/und übereinander aufgeführet werden solle / daßman wolin
Acht nehme/daß die Maurenobennichtzu schwach fallen/damitsie das Dachregieren und kragen können >
Dannwann die Zithmer zroßseyn/so muß die Mauer aufs allerwenigsteeinen Schuh dick seyn / damit sie
das Diach fragen Fu bepweg wissen/wie viel Stockwereker über einander kommen sollen / weis
len einejede Gaftungzum wenigft fiden sechsten Theil einer Elen verjünget werdenmuß. Alszum Exems
pel:: Wannein Haus zwey 'Stockwerck haben soll/somuß die Mauer aufs wenigste/auf oder über der Ere
den/zween Schuh dik gemachet werden/ so bleibt die Mauer andem erften Stockwer>k drey Viertheil eis
Fe Glen/ober anderthalb Schuh/di> / und dasandere Sto>wer> nureinehalbe Ele /oder einen Schuß«
Aufsolche Manier/nachdeme man das Haus hoch inächen will/kan man wissen/ wiediek die Mauerunten
seynmuß. Undistzummercken/daß die Mauer vonaussen gleich/innwendigaber mit Absäßen 7 jelänger?
jeschmähler seyn müsse/ nachdeme viel Stockwer> auf einänder'geseßet werden sollen. Wiewol etliche
seynd/diedergleichen Mauren ganßgleich/undineiner Dicke/ von dem Fußboden bis unterdas Dach/ mas
chen/diesen aber sollman nicht nachfolgen ZZ |
Nota. 'Sm Fall maneinen Thurn bauen müste/so werden die Mauren aufden festen öder farten Grund gescher
und wird das Fundament/ je nach Beschaffenheit:des Dres/allezeit breitängeleget/daß die Spike ei
Drittheil vonder Höhe des Thurns sey/auch dieAbsäße von anssen mitgebührendenZierrathen geseht
; werden, ; ' |
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Mon den fünff Ordinibus der Weulen7/ welthe die
- Fülten gebraucht Haben.
"27(f9 Unfferley Ordines oder Watrungen der Seulenseynd/ welcher sich die Alten
„nw bedienten/nanlichs =. "Toscanische. 11
3. Zonisch
5%. Composita,
Es sollen aber die OrdinesCSculen- Ordnungen ) an die Gebäu älso disponiret und
gesezet werden/ daß die festeste und stärckeste zu allerünterst stehe; Dann siezum aller»
geschiclichsten seyn wird den Last zu tragen/ auch bekommt der Bau viel ein stärker Ba-
sament und Fug dardurc<. Darum dann die Dorische allezeit unter die Jönische/ und die
Fonpe unter die Corinthische/ und die Corinthische unter dieCompolita , geseßet werden
0
Die Toscanische/ als rultica, umausgearbeitete und gröbste / wird selten über der Er»
den gebraucht? ausgenommen an denen Gebäuen/ dienur eineneinkigen Ordinern oder
Stockwerc> haben 5 Alsda seynd die Schopffen/ oder Loggie auf den Vorwerc>en oder
Mäyer-Höfen/ oder aber in den gar grossen Machinis und Werken; als Amphithearris,und
dergleichen/ welche/ weil sie viel Ordines oder Stöcke haben / an stattder Dorischen unter
die Jonische gesetzet werden sollen. Und da man ja eine dieser Ordinum auslässen / und
die Corinthischestrac>s über die Dorische setzen wolte/ so kan mandasselbige zwar khun/ je»
doch/daß allezeit dievesteste und stärckste/ wegen gedachter Ursachen? zu allerunterst stehe,
Jh werde die Massen von einer jeglichen dieser Seulen-Ordnung hersezen/ nicht eben
wie sie Virruvius lehret/sondern/wieich sie selbsten bey den alten Gebäuen observiret habe/
doch werdeich zuvor von denen Dingen/ weiche zu allen fünffen insgemein erfordert wer»
den/ zu reden den Anfang machen.
Bis hieher Palladius.
e
Böcklers Sugabe.
ZY Amit wir diese Materi auch etwas ausführlicher erflärc 1 7 können wirkein bessers Ureheilfällen /als
welches ein sinnreicher und vornehmer Franßösischer Cavalier/Roland PFreartSr.de Chambrayitk
einem TraQar, Parallele de1'Archiredure antique & de moderne, vorgestellet / und sehr wol darvon
discuriret haf/indeme er yon den fünff Seulen insgemein nachfolgendes soge : Essepyeziemlich Nn
DZ Icreiben/