August Streng”), geboren am 4. Februar
(830 zu Frankfurt a. M., bezog 1847 die poly-
technische Schule zu Karlsruhe; zwei Jahre später
wurde er in Marburg Schüler von Robert Bun-
sen, mit dem er 1851 als Assistent nach Breslau
übersiedelte, Neben seiner angestrengten Tätig-
keit als Assistent bereitete er sich auf die Ma-
:uritätsprüfung vor, welche er Ostern 1852 be-
stand; im August 1852 promovierte er mit der
Jissertation »Beitrag zur Theorie der vulka-
nischen Gesteinsbildung«. Im Herbst 1852 ging
Streng mit seinem Lehrer Bunsen nach Heidel-
berg, wo er sich im Mai 1853 mit der Habili-
tationsschrift »Beitrag zur Theorie der vulkani-
schen und plutonischen Gesteinsbildung« als Privat-
dozent für Chemie niederließ. Kurz darauf verließ.
er Heidelberg, um sich in Berlin eingehenderen
geologischen Studien zu widmen.
Im Herbst 1853 wurde Streng in Clausthal als Hüttenmeister angestellt;
neben den Geschäften im chemischen Betriebslaboratorium wurde ihm der Unter-
vicht in der. Chemie an der Bergschule übertragen. Als er im Jahre 1859 auch
aoch mit der Versehung der Berggegenprobierergeschäfte beauftragt wurde, mußte
ar dem Berg- und Forstamt wiederholt auf das eindringlichste vorstellen, daß er
den ihm auferlegten dienstlichen Pflichten unmöglich nachkommen könne, bis ihm
ain Teil seiner Geschäfte abgenommen und ein Assistent beigegeben wurde.
Über Strengs wissenschaftliche Tätigkeit in Clausthal sagt R. Brauns:
»Mit vollem Eifer widmete er sich hier seinem Berufe als Chemiker, und die in
den ersten Jahren veröffentlichten Arbeiten sind rein chemischen Inhalts. Bald
aber erweitert er den Kreis seiner Forschungen, und es entstehen die wichtigen
Arbeiten über die Malaphyre, Porphyre, Porphyrite und den Gabbro des. Harzes,
die Diorite und Granite des Kyffhäusergebirges, die durch die zahlreichen sorg-
ältigen Analysen einen dauernden Wert behalten und in denen u. a. das decken-
artige Auftreten des Melaphyrs zwischen den Schichten des Rotliegenden nach-
gewiesen wird. In diese Zeit. fällt ferner die erste größere chemisch-mineralogische
Abhandlung: Über die Zusammensetzung einiger Silikate mit besonderer Berück-
sichtigung. der polymeren Isomorphie.«
Im Jahre 1862 wurde Streng zum Professor ernannt und 1867 auf den Lehr-
stuhl für Mineralogie und Geologie an der Universität Gießen berufen. Der Weg-
*) Mit Benutzung des Nachrufs von R. Brauns (Leopoldina XXIII, 1897), wo sich auch ein
Verzeichnis von Strengs Arbeiten findet.
August Streng.