28
Stuttgarts Entwicklung.
die musterhaft untergebrachten und geleiteten Volkschulen
und zahlreiche private Fach- und Fortbildungschulen,
Der weiblichen Bildung dienen insbesondere neben grossen
und kleinen Privatinstituten — darunter die katholische höhere
Töchterschule und das Mädchengymnasium — zwei aus Stif-
tungen des Königshauses hervorgegangene, jetzt aber von der
Stadt übernommene und 1908 in deren Betrieb übergehende
Anstalten: das Katharinenstift und das Ölgastift; die städtische
Mädchenmittelschule. Endlich die Frauenarbeitsschule des
Schwäbischen Frauenvereins,
Gesundheitliche Verhältnisse und Gesundheitspflege. Die
Gesundheitsverhältnisse Stuttgarts sind abgesehen vom guten
Klima auch dank den vortrefflichen gesundheitlichen Einrich-
tungen überaus günstig, wie die letzte reichsamtliche Ta-
belle für das Jahrzehnt 1881/90 ziffernmässig beweist. Es
sind dort 20 vorzugsweise von Fremden aufgesuchte Städte
aus ganz Deutschland bis zur Nord- und Ostsee
aufgeführt. Unter diesen zählt Stuttgart bezüg-
lich der Gesamtsterblichkeit zu den günstig-
sten, bezüglich der Sterblichkeit der über ein
Jahr alten Einwohner aber ist‘ es weitaus am
besten daran und steht damit über manchen sonst als be-
sonders gesund angesehenen Orten.
Bezüglich der einzelnen Krankheitsgruppen geht aus der
Tabelle hervor, dass die Sterblichkeit an Masern und Schar-
lach, sowie an Unterleibstyphus eine ganz geringfügige ist —
Flecktyphus und Cholera haben in Stuttgart überhaupt noch
nie Boden gefasst —; als besonders wichtig ist hervorzu-
heben, dass bezüglich der Lungenschwindsucht,
ler weitaus verheerendsten aller Krankheiten,
Stuttgart die zweitbeste Stelle einnimm t.
Bäder.
Stuttgarter Schwimmbad (C. 5), Büchsenstr, 5831/2, mit
je einer Schwimmhalle für Herren und Damen. Den ganzen
Tag über (Sommers von 7, Winters von 8 Uhr morgens bis
abends 9 Uhr) geöffnet. Schwimmunterricht; zeitweise Wett-
und Preisschwimmfeste. Gelegenheit zur Besichtigung der
ganzen Badeanstalt (durch ihre originelle Bauart eine Sehens-
würdigkeit) an allen Werktagen, an Sonntagen vormittags.
Restauration. Frisiersalons. — Hotel Marquardt (D. 7) mit
öffentlicher Badeinrichtung. — Charlottenbad (F. 7), Char-
lottenstr. 15. — Johannesbad (D. 5), Rotebühlstrasse 55, —
Bad- und Waschanstalt, Rotebühlstr. 67, Hhs. — Wilhelms-
bad (F. 5), Schlosserstr, 9. — Badanstalt (C. 8), Bahnhofstr, 17.