Abb. 3. Knotiges Mastkraut aus dem Steinacher Ried.
Sagina nodosa (L.) FENZL.
Aufnahme von Franz BERTSCH 30. VII 1926.
ein. Doch fehlen auch die anderen Laubmoosgruppen nicht völlig. Wir
bemerken mehrere Haarmützenmoose, voran das steife Haarmützenmoos
( Polytrichum strictum BANKS), das Sumpf-Gabelzahnmoos, das BERGER’sche
und. das langschnäbelige Gabelzahnmoos (Dieranum palustre B. S., D.
Bergeri Bi. und Dicranodontium longirostre [STARKE]). Meist werden sie
von einem dichten Gesträuch von Heidekrautgewächsen überragt und
verdeckt. Die Blaubeere (Vaccinium uliginosum L.) ist herrschend, die
Heidelbeere (V. myrtillus L.) bildet dichte Bestände, und da und dort
schiebt sich die Preiselbeere ein (V. vitis idaea L.). Seltener sind Sumpf-
rosmarin und Moosbeere (Andromeda polifolia IL. und Vaceinium 0xyC0ccus L.).
An anderen Stellen haben sich Fichten und Bergkiefern zu einem
dichten Baumbestand zusammengeschlossen. Wo aber: der Mensch störend
eingegriffen hat, da hat sich die Birke und vor allem das Heidekraut (Calluna
vulgaris [L.] HuLL) ausgebreitet. Zur Zeit der blühenden Heide, also in
der zweiten Hälfte des August, entstehen hier wundervolle Stimmungs-
bilder, die zum Schönsten gehören, was unser Land um diese Zeit bietet
(Abb. 4).
Seiner floristischen Zusammensetzung nach gehört also das Moor
zu den Wald-Hochmooren. Sie setzen gemäßigtes Landklima voraus,
das auf der Grenze zwischen dem atlantischen und dem kontinentalen
Typus steht. Bis jetzt kannte man sie nur von Ostschweden, Finnland,
Rußland und Polen. Sie sind aber in Oberschwaben ziemlich verbreitet,
während. die eigentlichen Hochmoore mehr zurücktreten, da sie ein mehr
ozeanisches Klima verlangen und deshalb auf die niederschlagsreicheren
Höhenlagen beschränkt sind.
Der Moorrand im Westen liegt bei 575,5 m ü. d. M. In der Mitte
des Moores aber erreicht die Oberfläche eine Höhe von 577,8 m und etwas
weiter südlich sogar 578,2 m, so daß die Aufwölbung rund 2,3—2,7 m
auf einer Entfernung von 1,5 km beträgt. Bei der weitgehenden Zerstörung